Nordwest-Zeitung

DFB-Elf besteht ersten Härtetest

Lars Stindl trifft beim 1:1 gegen Chile – Früher Rückstand

- VON THOMAS NIKLAUS

Die Chilenen waren durch Alexis Sánchez in Führung gegangen. Beide Mannschaft­en stehen mit vier Zählern kurz vor dem Halbfinal-Einzug.

KASAN – Mit etwas Glück und großem Kampfgeist hat der Nachwuchs der deutschen Weltmeiste­r den Härtetest gegen heißblütig­e Chilenen bestanden. Das junge Perspektiv­team von Bundestrai­ner Joachim Löw stieß mit einem 1:1 (1:1) gegen den körperlich überlegene­n Südamerika­meister die Tür zum Confed-Cup-Halbfinale auf. Für den Einzug reicht ein Punkt im letzten Gruppenspi­el gegen Kamerun an diesem Sonntag (17 Uhr/ZDF) sicher.

Lars Stindl (41. Minute) erzielte für die deutsche Mannschaft den Ausgleich in einer Phase, in der die Chilenen ihren anfangs noch eisernen Klammergri­ff lockerten. Der von Bayern München umworbene Arsenal-Stürmer Alexis Sánchez (6.) hatte den Weltrangli­stenvierte­n nach einem Fehler seines Vereinskol­legen Shkodran Mustafi in Führung geschossen.

„Insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung. Wir wussten, dass die Chilenen mit viel Power und Druck kommen. Wir haben gezeigt, dass wir so einer Mannschaft Paroli bieten können“, sagte Torschütze Stindl und Julian Draxler ergänzte: „Am Anfang hat man so ein bisschen die Nervosität gemerkt. Leider haben wir das dumme Gegentor bekommen, danach waren wir auf

Augenhöhe. Wir müssen uns vor so einer starken Mannschaft nicht verstecken.“

Löw rotierte Bernd Leno aus dem Tor, was angekündig­t und keine Reaktion auf dessen beide Patzer gegen Australien (3:2) war. Zudem rückten Matthias Ginter, Niklas Süle und Emre Can in die Mannschaft, in der Spitze spielte Stindl alleine – diesmal ohne Sandro Wagner an seiner Seite. Bemerkensw­ert: Löw wechselte während der 90 Minuten nicht aus.

Chile, dessen Abwehr mehr als doppelt so viele Länderspie­le absolviert hat wie die

gesamte deutsche Startelf, wolle notfalls sein „Leben auf dem Platz lassen“, hatte Bayern-Star Arturo Vidal wenige Stunden vor Spielbegin­n getwittert. Die deutsche Mannschaft war zunächst beeindruck­t. Der nervöse Mustafi vertändelt­e den Ball an Vidal, der Sánchez einsetzte: Schuss, Innenpfost­en, 0:1. Marc-André ter Stegen war im deutschen Tor ohne Chance.

Die DFB-Elf versuchte es durchgehen­d mit ihrem Kombinatio­nsspiel, war allerdings unter Druck zu häufig unsicher. Der frühere Hoffenheim­er Eduardo Vargas ließ die

Querlatte erbeben (20.). Kurz vor der Pause spielte Emre Can einen klugen Pass auf Jonas Hector, dessen Flanke Stindl aus sieben Metern zum 1:1 über die Linie drückte .

Die Chilenen ließen die Deutschen in der zweiten Halbzeit mehr kommen und setzten auf Konter nach Ballgewinn­en. Der kämpferisc­h gewohnt vorbildlic­he Vidal war Ausgangs- und oft auch Endpunkt der chilenisch­en Angriffe. Viele davon gab es nicht mehr, wie auch auf der anderen Seite. Der gute Stindl prüfte mit einem Schuss noch Torhüter Johnny Herrera (73.).

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AP-BILD: MEISSNER Umkämpfte Partie: Deutschlan­ds Mittelfeld­spieler Emre Can weicht in dieser Szene der Grätsche des am Boden liegenden Chilenen Arturo Vidal aus.

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