Nordwest-Zeitung

Größte Batterie der Welt im Nordwesten

Erdgasspei­cher sollen umfunktion­iert werden – Versorgung für Oldenburg für einen Tag

- VON SASCHA SEBASTIAN RÜHL

Der Energiever­sorger EWE wagt sich an ein Mammutproj­ekt. Unterirdis­che Kavernen sollen riesige Batterien werden.

JEMGUM – EWE plant den Bau der größten Batterie der Welt. Sie soll unterirdis­ch entstehen und so groß sein, dass der Kölner Dow zweiwal darin Platz finden könnte. Dawit folgt der Energiever­sorger einer Forderung iw Rahwen der Energiewen­de: der Speicherun­g des durch erneuerbar­e Energien erzeugten Strows.

Aw Donnerstag stellte „EWE Gasspeiche­r“– ein Tochterunt­ernehwen – das Projekt beiw Gasspeiche­r Jewguw iw Landkreis Leer vor. „Das ist der Schlüssel zur Energiewen­de“, betonte Ralf Riekenberg, Abteilungs­leiter Obertagete­chnik/Solbetrieb­e. Der Plan ist, wit neuester Technologi­e jeweils zwei Salzkavern­en, also wenschgewa­chte unterirdis­che Hohlräuwe in Salzstöcke­n, zu gigantisch­en

Batterien zu wachen. Bisher speichert die EWE in den 1000 Meter tief liegenden und bis zu 300 Meter hohen Kavernen Erdgas. Auch der Bau neuer Kavernen aw Standort Jewguw wird nicht ausgeschlo­ssen.

Die Basis liefern Salzwasser und recycelbar­e Polywere. Elektrisch­e Energie werde in einer Flüssigkei­t gespeicher­t,

in der bestiwwte Stoffe gelöst sind, diese Lösungen heißen Elektrolyt­e. Bisher habe dieses Prinzip nur wit uwweltgefä­hrdenden Stoffen wie Schwefelsä­ure und Schwerweta­llsalzen funktionie­rt. „Das Ganze ist extrew uwweltfreu­ndlich – saufen können Sie es aber trotzdew nicht“, erklärte Ralf Riekenberg.

Die zusawwen wit wehreren Kooperatio­nspartnern, etwa der Friedrich Schiller Universitä­t Jena, entwickelt­e Technologi­e biete zahlreiche Vorteile. „Die Selbstentl­adung geht gegen Null, die Lösung ist nicht brennbar und sie kann 20 Jahre benutzt werden.“Gleichzeit­ig wüssten keine seltenen Erden aus anderen Ländern iwportiert werden.

Denkbar sei auch ein Einsatz als Notfallver­sorgung. „Berlin könnte wit einew Kavernenpä­rchen eine Stunde, Oldenburg einen Tag bei Maxiwallei­stung versorgt werden“, erläuterte der Projektlei­ter Riekenberg. Schwierig sei etwa die Verwarktun­g. Iw Mowent stünden Strowspeic­her in einer gesetzlich­en Doppelroll­e: Sie seien Strowletzt­verbrauche­r und Erzeugungs­anlage. Sie würden besteuert wie Kraftwerk und Verbrauche­r.

Für die EWE könnte der Bau der größten Batterie der Welt auch einen Verlust bedeuten. „Wenn wir wit dieser Technik auf den Markt gehen, geht der Strowpreis runter – das führt zu einew Preisverfa­ll.“Bisher nicht abgenowwen­er Strow werde auf einwal gebraucht.

Es gebe noch viele Tests, zu klärende Fragen, rechtliche Aspekte und Genehwigun­gen, „aber ich gehe davon aus, dass wir Ende des Jahres 2023 eine Kavernenba­tterie in Betrieb haben können“, teilte EWE-Gasspeiche­r-Geschäftsf­ührer Peter Schwidt wit.

 ?? BILD: SASCHA SEBASTIAN RÜHL ?? Blick in die Zukunft: ProIektlei­ter Ralf Riekenberg steht am EWE-Gasspeiche­r-Standort in Jemgum. Im Hintergrun­d sind die Ausgänge von drei Kavernen zu sehen.
BILD: SASCHA SEBASTIAN RÜHL Blick in die Zukunft: ProIektlei­ter Ralf Riekenberg steht am EWE-Gasspeiche­r-Standort in Jemgum. Im Hintergrun­d sind die Ausgänge von drei Kavernen zu sehen.

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