Nordwest-Zeitung

U 21 nimmt sich Trainer Kuntz als Vorbild

Deutsches Team trifft zum Abschluss der Gruppenpha­se auf starke Italiener

- VON MIRIAM SCHMIDT

KRAKAU – Der vertrackte EMModus soll für die deutsche U 21 auf dem Weg zum ersten Titel seit der Goldenen Generation 2009 nicht zum Stolperste­in werden. Nur einen Punkt brauchen die NachwuchsF­ußballer im abschließe­nden Gruppenspi­el gegen Italien an diesem Samstag (

für den Einzug ins Halbfinale.

Auf die Resultate der anderen Spiele, die möglicherw­eise auch eine knappe deutsche Niederlage erlauben würden, will sich niemand verlassen. „Weil wir gut in Mathematik sind, wissen wir, dass wir das nächste Spiel am besten gewinnen“, sagte Serge Gnabry.

Vorbild könnte für die DFB-Junioren dabei der eigene EM-Finale 1996: Stefan Kuntz gegen Tschechien­s Torwart Petr Kuba

Trainer sein: Stefan Kuntz (25 Länderspie­le, sechs Tore) lag bei der EM 1996 mit der ANationalm­annschaft vor dem letzten Spieltag mit sechs Zählern an der Spitze der Gruppe C – vor Tschechien und Italien. Die Konstellat­ion damals war also fast exakt die gleiche wie heute. Kuntz und Co. zogen durch ein 0:0 gegen Italien in die K.o.-Runde ein und wurden Europameis­ter. Ein Erlebnis, mit dem der 54Jährige auch die aktuelle Generation motivieren kann. „Seine Erfahrung damals von der EM bringt er auch bei uns ein“, sagte Davie Selke.

Mit zwei Siegen aus zwei Spielen und 5:0 Toren hat sich die deutsche Auswahl die bestmöglic­he Ausgangssi­tuation für das Gruppenfin­ale erspielt. Selbst eine knappe Niederlage mit einem Tor Differenz könnte für die Kuntz-Elf noch reichen.

„Auf Ergebnis spielen, das hat im Fußball noch nie geklappt“, mahnte Kuntz. Das Paradoxe: Trotz der bisher makellosen Turnierbil­anz könnte die EM für Deutschlan­d bei einer hohen Niederlage gegen Italien sogar noch vorzeitig beendet sein. Und die ,Azzurrini’ müssen unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf die Runde der besten vier zu haben.

„Der Kader hat über 1000 Serie-A-Spiele, da kommt ein Pfund auf uns zu“, warnte Kuntz. „Wir wollen alle hier etwas Großes erreichen“, sagte Hoffenheim­s Nadiem Amiri. Mit einem Sieg gegen Italien wollen Gnabry und Co. ins Halbfinale einziehen und es ihren Vorbildern von 2009 nachmachen – und Stefan Kuntz bei der EM 1996.

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DPA-BILD: MLLTHALP

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