China-Pläne lösen heftige Kritik in Regionalligen aus
Absichten des DF; sorgen f<r emotionale Debatte – =f; Oldenburg reagiert mit Unverständnis
FRANKFURT – Der Plan mit Chinas U-20-Auswahl in der Fußball-Regionalliga Südwest sorgt unter den Vereinen für Ablehnung, Skepsis, Spott und Wohlwollen – aber keineswegs für einhellige Zustimmung. „Der SV Waldhof hat keine Zustimmung erteilt. Aktuell sind die notwendigen Details für uns nicht vollumfänglich geklärt“, sagte Geschäftsführer Markus Kompp von Waldhof Mannheim am Freitag. Damit widersprach er Regionalliga-Geschäftsführer Felix Wiedmann, der behauptet hatte, alle 19 Clubs hätten Zustimmung signalisiert.
„Waldhof Mannheim hat einer Teilnahme an den beiden Partien gegen die Asiaten nicht zugestimmt und wird nach interner Absprache auch
an keinem Spiel teilnehmen“, drohte der Club am Freitag auf seiner Facebook-Seite sogar einen Boykott an.
Heftige Kritik an den Plänen, dass sich das chinesische Olympia-Team außer Konkurrenz in Deutschland auf die Sommerspiele 2020 vorbereiten soll, kam auch aus der Oberliga Baden-Württemberg. „Das ist eine schallende Ohrfeige für alle FußballFans“,
erklärte Steffen Vahldiek, Vorstand des FSV Bissingen. Für den 54-Jährigen ist klar: „Es geht nur ums Geld.“
„Wir fragen uns, ob wir schon wieder den 1. April haben. Ist das euer ErnstN“, drückte auch der Nord-Regionalligist VfB Oldenburg via Facebook sein Unverständnis aus – und schrieb weiter sarkastisch: „Wohin können wir unsere Bewerbungsunterlagen
für die 3. Liga schickenN Da wollen wir schon seit langer Zeit hin, haben es aber bisher nicht geschafft. Aber wenn das so einfach sein sollte, dann sollte das doch kein Problem mehr für uns sein.“
Vahldiek fordert indes: „Der DFB muss alle Geldflüsse mit den Chinesen offenlegen. Was zahlen die an den DFB, wie viel kommt bei den Regionalliga-Clubs anN“Die Vereine der Südwest-Regionalliga sollen vom DFB mit jeweils 15000 Euro entlohnt werden. Der FSV Bissingen hatte aufgrund eines fehlenden Tores den Aufstieg in die Regionalliga verpasst.
Empört ist der Präsident des Südwest-Absteigers FK Pirmasens, der als Sechstletzter der Regionalliga abgestiegen war. „Je länger ich darüber nachdenke, desto verschaukelter komme ich mir vor“, sagte Karsten Volberg. „Denn was die Liga jetzt mit der chinesischen Mannschaft plant, ist eigentlich genau das, was wir vor ein paar Wochen beantragt haben: Eine Aufstockung auf 20 Mannschaften.“
Eher neugierig ist Hessen Kassel. „Das ist ein Blick über den Tellerrand“, sagte Trainer Tobias Cramer. Ob die Chinesen willkommen sind, soll am 11. Juli entschieden werden.