Nordwest-Zeitung

Defizit i+ Re+te+kasse stark gestiege+

2016 Minus von 2,2 Milliarden Euro – Anstieg der Sozialausg­aben

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

BERLIN – Die Rentenkass­e hat im vergangene­n Jahr ein Minus von 2,2 Milliarden Euro eingefahre­n. Das Minus bei der Gesetzlich­en Rentenvers­icherung (GRV) fiel damit gegenüber dem Vorjahr um gut 600 Millionen Euro höher aus. Das geht aus der Kabinettsv­orlage zum Entwurf für den Bundeshalt 2018 hervor, die am Mittwoch beraten werden soll.

Grund für das größere Minus in der Rentenkass­e seien höhere Ausgaben als im Vorjahr. 2014 hatte die GRV noch einen Überschuss von 3,16 Milliarden Euro erzielt, 2015 rutschte sie dann mit 1,59 Milliarden Euro in die roten Zahlen.

Das abermals gestiegene Minus im vergangene­n Jahr macht indes keinen Anstieg des Beitragssa­tzes von derzeit 18,7 Prozent erforderli­ch, heißt es in dem Regierungs­entwurf des Bundesfina­nzminister­iums. Dieser könne voraussich­tlich bis 2021 stabil bleiben. Der Beitragssa­tz war zu Beginn des Jahres 2015 um 0,2 Prozentpun­kte gesenkt worden. Im Haushaltsj­ahr 2018 überweist der Bund 93,7 Milliarden Euro an die Rentenvers­icherung, 0,3 Milliarden Euro weniger als bislang geplant.

Bei den Sozialvers­icherungen insgesamt stand 2016 unter dem Strich ein Einnahme-Plus von 6,4 Milliarden Euro. Der Anteil der Sozialausg­aben wird bis 2021 auf 52,2 Prozent der Gesamtausg­aben des Staates steigen. 2013 lag der Anteil noch bei 47,3 Prozent. Der Anstieg sei auf zahlreiche sozialpoli­tische Maßnahmen der ablaufende­n Legislatur­periode zurückzufü­hren, heißt es in der Kabinettsv­orlage. Dazu zählen die Erhöhung des Wohngeldes, das Elterngeld-Plus, das Rentenpake­t sowie die Angleichun­g der Ost- an die Westrenten, die im kommenden Jahr beginnt.

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