Schiedsrichter zeigt Rot für den Falschen
Kolumbianer Roldán leistet sich Panne trotz Videobeweises
SOTSCHI – Peinliche Schiedsrichter-Panne beim deutschen Confed-Cup-Spiel gegen Kamerun – und das trotz des Videobeweises: Der Unparteiische Wilmar Roldán aus Kolumbien benötigte am Sonntag zweimal den Videobeweis, um Kameruns Ernest Mabouka nach einem Tritt auf das Knie von Nationalspieler Emre Can die Rote Karte zu zeigen (64. Minute). Zunächst zeigte der Schiedsrichter dem falschen Spieler die Gelbe Karte – und dann Rot.
Was war passiert? Can krümmte sich nach dem Tritt von Mabouka vor Schmerzen auf dem Rasen, der Schiedsrichter entschied auf Freistoß für Deutschland und zeigte Sebastien Siani die Gelbe Karte. Das war falsch. Siani hatte mit der Szene nichts zu tun.
Für solch einen Fall hat der Weltverband Fifa den Videobeweis erlaubt. Roldán ging zur Seitenlinie, begutachtete die Szene – und zeigte Siani Rot. Kameruns Spieler protestierten
daraufhin wild, Siani verspottete den Schiedsrichter, indem er für diese Aktion hämisch Beifall klatschte. Auch Can wies darauf hin, dass der falsche Spieler die Rote Karte gesehen hatte.
Also ging der Kolumbianer noch ein zweites Mal zu seinem Bildschirm und stellte fest: Das Foul hatte Mabouka begangen. Danach stellte er den Richtigen vom Platz.
„An den Videobeweis müssen wir uns erst mal gewöhnen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw: „In einigen Fällen hat er sich bewährt, aber man kann das optimieren. Wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden können, finde ich das schon gut.“
Kritischer war sein Gegenüber. „Alle waren verwirrt. Auch ich“, sagte Kameruns Trainer Hugo Broos.