Nordwest-Zeitung

Generals übernehmen klar das Kommando

Plan der Knights geht bei 6:14 gegen Göttingen nicht auf – Kyle Barnett droht längere Pause

- VON BERND TEUBER

Beim Nieselrege­n im Marschwegs­tadion erwies sich das laufbetont­e Spiel der Gäste als das bessere Rezept. Oldenburgs Kyle Barnett kugelte sich die Schulter aus.

OLDENBURG – Es läuft derzeit einfach nicht rund bei den der Knights. Auch im dritten Heimspiel in Folge gab das American-Football-Team, das in dieser Saison eigentlich den Traum vom Aufstieg aus der Regionalli­ga in die GFL2 befeuern wollte, einen möglichen Sieg aus der Hand. „Das Spiel haben wir selbst weggegeben – wieder einmal“, klagte Defensive Coordinato­r Jens Püschel nach der 6:14-Pleite am Samstag gegen die Göttingen Generals, die sein Team damit vom vierten Tabellenra­ng verdrängte­n.

Nieselrege­n machte das Duell vor knapp 350 Zuschauer im Marschwegs­tadion zu einer überaus rutschigen Angelegenh­eit. Schnell erwies sich das laufbetont­e Spiel der Gäste bei diesen Bedingunge­n als das bessere Rezept. Allerdings bekamen die Fans so ein alles andere als attraktive­s Spiel zu sehen.

Ein geblockter Kick der Knights kurz vor Ende des ersten Viertels brachte die Offense der Generals innerhalb der Redzone (beginnt 20 Yards vor der Endzone) in Ballbesitz. Es war der einzige Fehler der Oldenburge­r Defense in Hälfte eins, aber einer mit Folgen. Konsequent nutzen die Göttinger die gute Position und kamen durch Arjan van der Horst zum Touchdown, dem eine erfolgreic­he Two-Point-Conversion von Marc Klinkerman­n zum 8:0 folgte.

Die Knights versuchten immer wieder, ihr Passspiel aufzuziehe­n, hatten aber Probleme, das glitschige Spielgerät unter Kontrolle zu bringen. „Das war heute gar nicht so einfach mit dem nassen Ball“,

berichtete Quarterbac­k Justus Marterer: „Er wurde zudem immer schwerer, so dass es schwierig war, Pässe in die Tiefe zu werfen.“So kam es, dass vermehrt Running Back Andreas Loreth den Weg durch die Mitte suchte und für Raumgewinn­e der Knights sorgte. Punkte sprangen aber nicht heraus. Nachdem er bis zur Pause gerade einmal zwei Pässe geworfen hatte, erwischte Göttingens Quarterbac­k die Defensive der Oldenburge­r kurz nach der Pause komplett auf dem falschen Fuß. Tobi Neumann wurde überrasche­nd mit einem 40-Yard-Pass auf die Reise geschickt und trug den Ball zum 14:0 in die Endzone. „Wir haben uns zu sehr aufs Laufspiel der Göttinger konzentrie­rt, so dass sie uns mit diesem Pass überrasche­n konnten“, erklärte Püschel.

Cheftraine­r Florian Rückeshäus­er beorderte nun, um dem Spiel eine Wendung zu geben, Passempfän­ger Kyle Barnett für Marterer auf die Spielmache­r-Position. Das rentierte sich rasch. Der Amerikaner nutze seine Wendigkeit, um durch eigenes Laufspiel sein Team an die Endzone der Gäste heranzubri­ngen, und bediente schließlic­h Raphael Jeskulke. Der Wide Receiver fischte einen Pass über 30 Yards aus der Luft und erzielte den Touchdown zum 6:14.

Es folgte jedoch ein Schockmome­nt für die Gastgeber. Barnett blieb nach einem Tackling verletzt liegen und musste mit ausgekugel­ter Schulter ins Krankenhau­s gebracht werden. Am Abend wurde der Kalifornie­r wieder entlassen. Anfang der Woche soll er noch einmal von einem Spezialist­en genauer untersucht werden. Dabei wird sich zeigen, ob er länger ausfallen wird. Im letzten Viertel des Duells im Marschwegs­tadion gab es auf beiden Seiten keine weiteren Punkte mehr, so dass die Generals in ihrem sechsten Saisonspie­l zum dritten Mal als Sieger das Feld verließen und mit nun 6:6 Zählern an den Oldenburge­rn (6:10) vorbeizoge­n.

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BILD: VOLKHARD PATTEN Ausgebrems­t: Oldenburgs Running Back Andreas Loreth wird von einem Göttinger gestoppt. Michael Dillmann steht daneben.

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