Laschet muss liefern
Befürchtet hatte die SPD die Niederlage am 14. Mai, erwartet worden war sie aber nicht. Nach dem Motto „Et hat noch immer jot jejange“hofften die Genossen an Rhein und Ruhr bis zuletzt, dass trotz der vielen Fehler und Skandale das NRW-Volk aus alter Verbundenheit wieder sein Kreuzchen an der „richtigen“Stelle setzen würde. Doch daraus wurde nichts. Die unglaublichen Vorfälle in der Kölner Silvesternacht, der Ärger über die Bildungspolitik, Staus ohne Ende auf den Straßen und viele Menschen, die sich um ihre Arbeitsplätze sorgen – all das war zu viel des Schlechten. Und das trotz einer vielerorts beliebten SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Die CDU war so geschickt, genau in diese Kerbe zu schlagen. Landeschef Armin Laschet versprach mehr Sicherheit durch mehr Polizisten, weniger Unterrichtsausfall und eine Politik, die Arbeitsplätze sichert und neue schafft. Aufgrund dieser Ankündigungen wurde der 56-Jährige gewählt – jetzt muss er liefern. Denn vor allem der „Ruhrpottler“legt Wert auf Ehrlichkeit und Offenheit. Wird er enttäuscht, dann kann es für die CDU schnell ungemütlich werden.
Wichtig ist die einzige landesweite CDU/FDP-Koalition zudem in zweierlei anderer Hinsicht: Sie kann Werbung machen für ein derartiges Bündnis nach der Wahl im Herbst auf Bundesebene; zudem müssen die Liberalen zeigen, dass sie nicht nur Mehrheitsbeschaffer sind. Geht die Sache in Düsseldorf schief, dann könnte es viele Verlierer geben – auch über Nordrhein-Westfalen hinaus.
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