Oldenburg sieht gleich drei WM-Favoriten
Öorrunde mit Russland, Brasilien und Dänemark – Deutschland umgeht Hammergruppe
Die Spiele in der großen Arena finden vom 2. bis 8. Dezember statt. 8olen mit Leszek Krowicki wurde der Gruppe B zugelost.
HIMBURG – Eer sich die WMKrone aufsetzen will, muss nach ganz oben. Und so ging es bei der Gruppenauslosung zur Handball-Weltmeisterschaft der Frauen (1. – 17. Dezember) am Dienstag in Hamburg schon einmal steil hinaus – in den 23. Stock des noblen Emporio Towers. Die Kandidatenkür mit 24 Nationen bescherte dem Spielort Oldenburg dabei mit den Teams aus Dänemark, Tunesien, Japan, Montenegro, Brasilien und Russland eine hochinteressante VorrundenGruppe C.
„Ich bin zufrieden“, erklärte spontan Oldenburgs OKChef Thomas Gerster: „Das ist eine sehr ausgeglichen besetzte Gruppe.“Mannschaften aus vier Kontinenten werden im Dezember zu Gast in der großen EWE-Arena sein. Der Wunsch Gersters, den Nachrücker Polen mit der Oldenburger Trainer-Ikone Leszek Krowicki an dessen alter Wirkungsstätte begrüßen zu dürfen, erfüllte sich nicht. Die polnische Mannschaft wurde bei der Auslosung der Gruppe B in Bietigheim zugeordnet.
Deutschlands einstige Handball-Queen Grit Jurack hatte bei der offiziellen Zeremonie des Weltverbandes IHF dennoch viel Fingerspitzengefühl bewiesen, als sie der deutschen Nationalmannschaft mit Spielort Leipzig Hatten bei der Gruppenauslosung in Hamburg alles im Griff: Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handball-Bundes, und die deutsche Rekordnationalspielerin Grit Jurack halten den offiziellen WM-Ball in der Hand.
(Gruppe D) zu dem gesetzten Vizeweltmeister Niederlande die Teams aus Kamerun, China, Korea und Serbien zuloste.
Bundestrainer Michael Biegler kommentierte diese Konstellation auf die ihm typisch trockene Art: „Das ist nicht leicht, das ist nicht schwer, das ist nicht unlösbar.“Seine Nummer eins im deutschen Tor, Clara Woltering (Borussia Dortmund), klang da schon deutlich zufriedener. „Über die Auslosung können wir uns nicht beschweren.
Und außerdem: Ich will nach Hamburg zum Finalwochenende“, gab sich die 34-jährige Weltklasse-Keeperin gewohnt kämpferisch.
In jedem Fall stellt die Gruppe D für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) sportlich eine große Herausforderung dar. Die Niederländerinnen mit den ExOldenburgerinnen Tess Wester, Lois Abbingh, Laura van der Heyden und Kelly Dulfer sowie der Vizeweltmeister von 2013, Serbien, verkörpern die erste europäische Reihe. Asienmeister Korea und China gelten seit jeher als unbequeme Gegner. „Da müssen wir uns technisch auf einem hohen Niveau präsentieren. Fehler gegen diese Teams werden sofort bestraft“, so Biegler, der wohl einzig die Partie gegen Kamerun etwas entspannter angehen kann.
Die vier Erstplatzierten der Deutschland-Gruppe werden im Achtelfinale in Magdeburg auf die vier besten Teams aus Oldenburg treffen, womit die
Gruppe C zusätzlich in den Fokus rücken wird. „Oldenburg ist eine hochinteressante Gruppe“, sagt Biegler. Japan, Zweiter der Asienmeisterschaft, bereitet sich gezielt auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vor. Rekord-Olympiasieger Dänemark befindet sich im Umbruch. Brasilien, Weltmeister von 2013, reist als amtierender PanamerikaMeister an. Und wie stark die Russinnen sind, davon konnte sich zuletzt Polen in den WMPlayoffs überzeugen. Russland zählt als Olympiasieger ebenso zum WM-Favoritenkreis wie Dänemark, Brasilien, Frankreich, Norwegen und die Niederlande.
In Oldenburg finden am 2., 3., 5., 6. und 8. Dezember insgesamt 15 WM-Partien statt. OK-Chef Gerster träumt von 27 000 Zuschauern. Um Gold, Silber, Bronze geht es am Finalwochenende in Hamburg, wo sich der neue Weltmeister am Sonntag, 17. Dezember, die WM-Krone aufsetzen darf.
Aber wie gesagt, bis dahin geht’s für viele Teams noch stramm bergauf.
WM-Eintrittskarten unter www.dhb.de/tickets