87 Jahre lang Autos flott gemacht
Kickler schließt – Autoelektrik Tucholke startet am Stubbenweg
Das Autoelektrik-Unternehmen Kickler hört auf. Es geht an dem Standort aber mit Autoelektrik weiter.
OL=EN>U?G – Von Langeoog bis Löningen reichte das Verkaufsgebiet des Auto-ElektrikBetriebs Martin Kickler schon 1955. Da war das Unternehmen gerade 29 Jahre alt und seit 25 Jahren Bosch-Dienst einschließlich der neuesten Kühlschrankmodelle und Elektrowerkzeuge von Bosch. Der Sitz damals, seit 1954: im Gebäude der ehemaligen Gaststätte Diedrich Reil an der Nadorster Straße 222, der dritte Standort nach Humboldtund Huntestraße. Wie hieß es Mitte der 50er-Jahre so schön in der Kurzvorstellung der Mitarbeiter zum 25-jährigen Bestehen: „Herr Miglio sorgt für die prompte Erledigung Ihrer uns zugedachten Aufträge.“Oder, unter einem anderen Bild mit sechs Mitarbeitern, jeder neben einem Kickler-Käfer: „Die Herren unseres Außendienstes erfüllen gern Ihre Wünsche und beraten Sie unverbindlich.“
Inzwischen besteht das Unternehmen mit Car-, Truck- und Diesel-Service seit 87 Jahren – geführt in der dritten Generation von Martin Kickler (62), Sohn von Martin Kickler jun. und Enkel des Firmengründers Martin Kickler. Zum 1. Juli schließt Kickler, dessen Kinder beruflich einen anderen Weg eingeschlagen haben, und übergibt den Standort an die Tucholke Autoelektrik, die den Sitz am Stubbenweg 23 übernimmt.
Als 1978 Martin Kickler mit
58 Jahren viel zu früh verstarb, übernahm Jürgen Kickler die Leitung und schrieb die Geschichte mit einem weiteren Neubau am Stubbenweg weiter. Nach dem Tod von Jürgen Kickler 2002 ging die Leitung auf den Enkel des Gründers über. Als gelernter Banker und Kaufmann strukturierte Martin Kickler das Unternehmen abermals um, das 1995 aus dem Großhandel ausgestiegen war und sich seitdem auf das individuelle Kundengeschäft konzentrierte.
Ein Stamm von 20 hochspezialisierten Mitarbeitern
stand seitdem den Kunden zur Verfügung. Der alte Slogan blieb: „Was auch immer repariert werden muss – wir machen das.“Das reichte von Reparaturen aller Automarken, Checks und Wartung über Kfz-Teile, Zubehör und GlasService bis zur Umweltplakette. Zum Bosch Car-Service gehörte die Reparatur von Mechanik, Elektronik, Einspritzsystemen und Dieseltechnik.
Die neue Tucholke Autoelektrik unter der Geschäftsführung von Artur und Waldemar Tucholke, die fünf der Kickler-Mitarbeiter übernimmt,
steht ab dem 1. Juli am Stubbenweg für „Autoelektrik, Autoelektronik, Wartung und Instandhaltung von Pkw und Lkw, Inspektion, Karosseriearbeiten, Anhängerverleih, Autohandel mit Gebrauchtfahrzeugen, Reifendienst und Autoteilehandel“, wie es im Registereintrag heißt. Insofern geht es weiter wie bisher, das Spektrum wird sogar noch erweitert, allein die Bosch-Lizenz (die sich nicht nur auf Autos bezieht) liegt nach NWZ-Informationen jetzt bei der Auto Wolf GmbH in Sandkrug.