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Arbeiten dauern bis Ende der Woche an – Einschränkungen im Radverkehr
OLDENBURG – Die Schafe am Osternburger Kanal sind zwar wieder verschwunden, „gemäht“wird dort aber weiterhin fleißig, diesmal zumindest im herkömmlichen Sinne. Verantwortlich dafür zeichnet die Stadt Oldenburg – aus Gründen des Hochwasserschutzes, wie es heißt.
Zweimal jährlich – so im Juni/Juli, auch im Oktober – wird eben dort die Sense angesetzt. „Die Mäharbeiten sind deswegen notwendig, weil der Deich eine Hochwasserschutzfunktion inne hat und dementsprechend gepflegt werden muss“, heißt es dazu aus dem Amt. Dazu der wichtige Nachsatz: „Alle Arbeiten sind mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und werden auch schon seit mehreren Jahrzehnten so durchgeführt.“Weshalb der Verweis auf den Gewässer- und Naturschutz so wichtig ist: Zwischen dem Am Osternburger Kanal ist ein weites Stück an der Böschung abgemäht worden.
1. März und 30. September ist laut ministerialer Verordnung höchste Vorsicht beim Schnitt geboten – insbesondere in der Brut- und Setzzeit, die immer vom 1. April bis zum 15. Juli ausgerufen ist. Gelege und Jungtiere beispielsweise von Vögeln reagierten „sehr empfindlich gegenüber Störungen“, heißt es dort.
Damit Elternvögel ihre Nester nicht verlassen oder Junghasen getötet werden, verwaiste Tierkinder qualvoll verhungern, sollte die Natur weitestgehend sich selbst überlassen werden. Auch im Bundesnaturschutzgesetz ist die Schonzeit (Paragraf 39) geregelt. Warum also darf am Osternburger Kanal derart geschnitten werden – auch wenn Hunde aufgrund der gleichen Grundlage angeleint werden müssen?
„Die zuständigen Mitarbeiter sind im Vorfeld sichergegangen, dass keine Tiere dort brüten, was sowieso eher unwahrscheinlich ist, da es sich um eine Böschung handelt“, heißt es dazu aus der Pressestelle der Stadt und mit Verweis auf die entsprechenden Ämter, „außerdem wird zum Gewässer hin genügend Platz unberührt gelassen.“
Und da just schon die Gesetzeslage bemüht wurde: In der „Niedersächsischen Verordnung über die allgemeine Zulassung von Ausnahmen von artenschutzrechtlichen Verboten bei Unterhaltungsmaßnahmen“(NArtAusnVO, die heißt wirklich so) sind solche Arbeiten als Ausnahme abgesegnet, unter anderem für die „gesetzlich begründete Gewässerunterhaltung oder Unterhaltung von Anlagen des Küsten- oder Hochwasserschutzes“. Allerdings nur von September bis Februar.
Hier am Osternburger Kanal relativiert sich das Geschehen aber durch einen weiteren Aspekt: Zahlreiche Hunde, Skater und Radfahrer kreuzen hier am Tage, in der Nacht sind die Bereiche zudem großteils ausgeleuchtet. Sprich: Allzu viele schutzsuchende Tiere sind hier oberhalb der Böschung nicht zu erwarten.
Noch bis voraussichtlich Freitag, 30. Juni, werden diese Mäharbeiten entlang des Osternburger Kanals vorgenommen, die „notwendig sind, um die schnelle und gute Radverkehrsbindung am Kanal zu erhalten“, heißt es von der Stadt. Dadurch komme es zwischen der Straße Am Pulverturm und der Gorch-FockStraße zu Sperrungen und Behinderungen für den Radverkehr. Radfahrer werden gebeten, auf die Radwege entlang der Cloppenburger Straße auszuweichen.