PflanzUn im Schauhaus fUhlt UV-Licht
Gcheiben filtern Lichtanteile heraus – Einige Pflanzen bereits eingegangen
Die Gärtner standen vor einem Rätsel. Der Zufall brachte die Ursache an den Tag.
OLDENBURG – Aufmerksamen Betrachtern wird es nicht entgangen sein: Die Pflanzen kurz hinter dem Eingang zum Schauhaus im Schloss führen ein kümmerliches Dasein. Wo einst Bananenstauden Früchte trugen, stehen heute kleine Pflänzchen als Ersatz, die auch nicht grade gesund aussehen. „Auch die Baumfarne sind betroffen“, weiß Schlossgartenchefin Trixi Stalling.
Der Grund für die Schädigungen wurde vor einigen Wochen zufällig gefunden. Im Schauhaus wurden zur Beleuchtung Lampen montiert. Im Vorfeld untersuchte ein Unternehmen die Lichtverhältnisse, um die Farben des Lichtes optimal anzupassen. Dabei stellte sich heraus, dass die vor zehn Jahren bei der Sanierung eingesetzten Scheiben deutlich zu wenig UVStrahlen durchlassen. Was für die menschliche Haut gut ist, ist für manche Pflanzen tödlich.
„Das staatliche Baumanagement hat mir auf Nachfrage die Auskunft gegeben, dass die richtigen Scheiben eingesetzt worden sind“, betont demgegenüber Manfred Lanfermann, Betriebswirtschaftlicher Leiter der Landesmuseen in Oldenburg und damit für den Schlossgarten zuständig. Ursachenforschung: Im Schauhaus des Schlossgartens bekommt das Licht manchen Pflanzen nicht.
Doch die Natur spricht eine andere Sprache. „In den vergangenen Jahren sind die Gärtner verzweifelt. Sie haben alles versucht, die Pflanzen zu retten und zweifelten schon an ihren eigenen Fähigkeiten“, erzählt Stalling. Die Nachricht vom schlechten Licht ist zumindest aus dieser Sicht betrachtet eine gute, doch hilft das den Pflanzen nicht weiter. Entweder müssen Lampen zur künstlichen
Beleuchtung aufgehängt oder die Scheiben ausgetauscht werden, um für gute Lichtverhältnisse zu sorgen.
Klaus Wieting, Leitender Baudirektor beim Staatlichen Baumanagement Ems-Weser, wird die „Verglasungsart untersuchen lassen“, sagte er auf Anfrage der NWZ. „Offenbar sind einige Pflanzen betroffen, andere aber nicht“, betont Wieting. Der Auftrag sei damals jedenfalls an eine
Fachfirma vergeben worden. Auf jeden Fall werde das Baumanagement „Licht ins Dunkel“bringen und die Untersuchungsergebnisse auswerten.
Schon bei der Sanierung des Schauhauses vor zehn Jahren waren Probleme aufgetreten. Die Arbeiten gerieten zu einem Wettlauf mit der Zeit, der verloren wurde. Zahlreiche Pflanzen fielen im Herbst den einsetzenden Frösten zum Opfer, weil die
Verglasung nicht fertig war. 150 000 Euro kosteten die Sanierungsarbeiten, die vom Land Niedersachsen gezahlt wurden.
Das Traggerüst wurde nach historischem Vorbild ausgetauscht, die Einfachverglasung durch eine Isolierverglasung ersetzt. Erneuert wurde auch die Technik des Schauhauses.
Einen Film sehen Sie unter www.NWZonline.de/videos