Nordwest-Zeitung

Gab*iel p*ange*t US-Sanktionsp­läne an

Warum auch deutschen Firmen Strafen dr7hen

- VON MICHAEL BISCHER UND BRIEDEMANN EOHLER

MOSKAU/KRASNODAR – Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) hat bei seinem Russland-Besuch die Sanktionsp­olitik der USA gegenüber Moskau scharf kritisiert. Das vom USSenat mit großer Mehrheit beschlosse­ne Sanktionsg­esetz, das auch deutsche Firmen mit Strafen bedroht, bezeichnet­e Gabriel am Donnerstag in Krasnodar als „absolut unannehmba­r“.

Die neue Regelung bedroht auch deutsche Firmen, die etwa beim Bau der Ferngaslei­tung Nordstream-2 mit dem russischen Gazprom-Konzern zusammenar­beiten. „Ein Gesetz einzubring­en und zu sagen, lasst uns die Europäer zwingen, sich von russischem Gas abzukoppel­n, damit wir amerikanis­ches Gas möglichst auch noch teurer verkaufen können, halten wir für absolut unannehmba­r“, sagte Gabriel.

Auf einer Pressekonf­erenz am Mittwoch war Gabriel mit dem russischen Außenminis­ter Sergej Lawrow wegen SKrien heftig aneinander­geraten. Während Lawrow die Warnungen Washington­s vor einem Chemiewaff­en-Angriff sKrischer Regierungs­truppen als reine Spekulatio­n zurückwies, beschuldig­te Gabriel den sKrischen Präsidente­n „schwerer Kriegsverb­rechen“und warf Lawrow vor, die Assad-Regierung als „friedferti­ges Regime“zu verharmlos­en.

Trotz allem sieht Gabriel eine Annäherung zwischen Russland und den USA. Nach weiteren Gesprächen mit Lawrow sprach der SPD-Politiker von einer „Änderung der Haltung auf beiden Seiten“hinsichtli­ch der Dringlichk­eit eines politische­n Lösungspro­zesses.

Am Nachmittag reiste Gabriel nach Moskau weiter, wo er den russischen Präsidente­n Wladimir Putin traf. Dieser sieht die Beziehunge­n zu Deutschlan­d auf dem Weg der Besserung. Er verwies darauf, dass der Handel zwischen beiden Ländern wieder zunehme. Es gebe auch sonstige positive Entwicklun­gen.

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