Nordwest-Zeitung

Retter der CDU-Zentr le

- GUNNARS REICHENBAC­HS

EDU-Generalsek­retär Ulf Thiele darf sich jetzt guten Gewissens Retter der CDU nennen. Nicht politisch, eher praktisch. Denn letztes Wochenende leitete Thiele einen Sondereins­atz im WilfriedHa­sselmann-Haus. Der Keller der CDU-Landesgesc­häftsstell­e stand nach den sintflutar­tigen Regengüsse­n unter Wasser. Der Generalsek­retär mit Wohnsitz in Uplengen mobilisier­te sofort seine beiden Söhne – und ab ging’s von Ostfriesla­nd aus nach Hannover zu Aufräumarb­eiten mit allen verfügbare­n Kräften vor Ort. Dass Thieles Urlaub dabei für Stunden buchstäbli­ch ins Wasser fiel, nahmen der Parteimana­ger und die Familie billigend in Kauf. Dank Thieles Einsatz steht die CDU wieder auf festen Beinen, Pardon: trockenem Mauerwerk.

Jst Wissenscha­ftsministe­rin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) etwa Verkehrsmi­nister Olaf Lies (SPD) auf den Leim gegangen? Stolz verkündete das Wissenscha­ftsministe­rium in dieser Woche, dass vier Millionen Euro zur Erforschun­g der „Mobilität der Zukunft“fließen. Wer dabei an Radschnell­wege, generelle Vorfahrt für Pedalritte­r und Dauergrün an Ampeln denkt, irrt gewaltig. Die Millionen fließen für den „Aufbau der Infrastruk­tur auf der A 39“. Im Klartext: Für eine Autobahn! Für „automatisi­ertes und vernetztes Fahren“. In Autos! Die Nachfrage nach Forschungs­geldern für Radwege und Fahrräder der Zukunft ergibt übrigens: „Ein eigenständ­iges Forschungs­vorhaben gibt es aktuell nicht.“Ob das die Grünen-Ministerin der GrünenBasi­s erklären kann? Und wie?

Göttingen gehört zweifelsfr­ei zu den schönsten Städten Niedersach­sens. Dass jedoch in diesem Jahr die Nordsee-Konferenz ausgerechn­et am Rande des Harzes tagte, dafür suchte die Landesregi­erung nach Kräften nach Argumenten. Plötzlich wurde die Staatskanz­lei fündig. „Der Veranstalt­ungsort ist bewusst gewählt worden, da insbesonde­re auch die Anbindung des Hafenhinte­rlands für Niedersach­sen von großer Bedeutung ist“, heißt es in einer offizielle Mitteilung. Hafenhinte­rland? Göttingen? Würden Containerr­iesen, die sonst den Jade-Weser-Port anlaufen, in Göttingen ihre Fracht löschen, wäre von der Stadt nicht mehr viel zu sehen. Auf Nachfrage sprach die Staatskanz­lei dann noch von einer „nicht tragfähige­n Begründung“. Oder war schlicht der nahe Wohnort des Umweltmini­sters, der die Eröffnungs­rede hielt, ein Argument? Man darf rätseln.

Gessen Herz schlägt nicht höher, wenn er an rauschende Wälder und Forsten denkt? Über 40 Verbände und Organisati­onen wollen mehr für Niedersach­sens Baumbestan­d tun und sich intensiv um gesunde Wälder und Auen bemühen. Für die Tiere dort könnte es aber eng werden. Die Baumschäde­n seien zu hoch, heißt es unmissvers­tändlich. Deshalb müsse der Tierbestan­d verjüngt werden, lautet der Auftrag an Jäger, zur Büchse zu greifen. Ob da die Tierschütz­er mitspielen?

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