Nordwest-Zeitung

Frustriert­er Ronaldo verabschie­det sich in Babyurlaub

Portugals Superstar verzichtet auf Spiel um Platz drei – Chile freut sich aufs ;inale

- VON FLORIAN LÜTTICKE

KASAN – Gleich nach dem Frühstück rauschte Cristiano Ronaldo aus Kasan ab in den Babyurlaub, Chiles ElfmeterHe­lden um Claudio Bravo starteten dagegen die letzte Etappe ihrer Titeljagd. Nach dem Triumph über Europameis­ter Portugal im Elfmetersc­hießen fühlen sich Arturo Vidal & Co. auch bereit für den Titel beim Confed Cup. „Uns fehlt nur noch ein Schritt, um Geschichte zu schreiben. Wir sind nicht zufrieden damit, das Finale erreicht zu haben“, verkündete Torwart Bravo vor dem Endspiel an diesem Sonntag (20 Uhr) gegen Deutschlan­d in St. Petersburg.

Bei seiner phänomenal­en Paraden-Show mit drei gehaltenen Elfmetern verdammte der 34-jährige Kapitän des Südamerika-Champions den wartenden Ronaldo zur Tatenlosig­keit. Sichtlich angefresse­n marschiert­e der Weltfußbal­ler, der voraussich­tlich als letzter Schütze vorgesehen gewesen wäre, knapp eine Stunde nach Mitternach­t aus der Arena in Kasan.

Statt sich das Spiel um Platz drei am Sonntag (14 Uhr) anzutun, bestätigte der 32-Jährige in der Nacht die Gerüchte um seine Vaterschaf­t. Schon am Donnerstag­morgen verabschie­dete er sich nach dem gemeinsame­n Team-Essen vom Confed Cup, wie ein Sprecher bestätigte.

„Ich war im Dienst der Nationalma­nnschaft, wie immer mit Körper und Seele, auch wenn ich wusste, dass meine beiden Kinder geboren worden sind“, schrieb er in der Nacht via Facebook. Schon vor der Mini-WM war er Vater von Zwillingen geworden.

Für den Superstar endete damit ein Confed Cup, bei dem er mehr Schlagzeil­en abseits des Rasens produziert­e als auf dem Spielfeld selbst. Und es ist für Ronaldo noch nicht ausgestand­en: Sowohl die Anschuldig­ungen der spanischen Justiz wegen möglicher Steuerhint­erziehunge­n in Höhe von 14,7 Millionen Euro als auch der Trubel um einen eventuelle­n Weggang von Real Madrid sind noch nicht vom Tisch. Anfang der kommenden Woche wollen die Königliche­n mit ihrem Anführer über die Zukunft sprechen.

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