Nordwest-Zeitung

Alleskönne­r drängt zur WM

Leon Goretzka begeistert in Russland – Sonntag Finale gegen Chile

- VON OLIVER MUCHA UND SEBASTIAN STIEKEL

Der Schalker ist der große Gewinner des Turniers. In dieser Form dürfte er auch bei der Weltmeiste­rschaft in einem Jahr dabei sein.

SOTSCHI/ST. PETERSBURG – Der Anruf bei seinem Vater musste warten. Frisch geduscht beantworte­te Leon Goretzka immer wieder die Fragen zu seinem überragend­en Auftritt im Confed-Cup-Halbfinale gegen Mexiko. Um die zahlreiche­n Glückwünsc­he von Familie und Freunden für seinen Doppelpack innerhalb von 109 Sekunden anzunehmen, blieb erst einmal keine Zeit. „Ich habe den Flugmodus noch an“, antwortete der Fußball-Nationalsp­ieler auf die Frage, wie viele Nachrichte­n Trainer Joachim Löw (links) klatscht mit Leon Goretzka nach dessen Auswechslu­ng im Halbfinale ab.

22-jährige Schalker bei diesem Turnier abgibt, ist beeindruck­end. Goretzka ist ein neuer deutscher Alleskönne­r im Mittelfeld. Er kann dort direkt vor der Abwehr eingesetzt werden oder auch als Antreiber weiter vorn.

Und plötzlich ist er sogar ein Torjäger: Seine Treffer gegen Mexiko waren der früheste Doppelpack der deutschen Länderspie­lgeschicht­e. „Dieses Turnier ist eine gute Gelegenhei­t, sich zu zeigen“,

sagte Goretzka und ergänzte mit Blick auf das Finale gegen Chile an diesem S nntag (20 Uhr/ZDF) in St. Petersburg: „Jetzt wollen wir auch noch den letzten Schritt gehen und das Finale gewinnen.“

Goretzka ist bereits vor dem Endspiel der große Gewinner dieses Turniers, für das Bundestrai­ner Joachim Löw ein Perspektiv­team mit nach Russland genommen hat. Ein Jahr vor der Weltmeiste­rschaft in Russland ist im

deutschen Nationalte­am gerade die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld besonders groß. Doch Löw hält so viel von dem Schalker, dass man sich kaum vorstellen kann, dass er ihn 2018 zu Hause lässt. „Er kann im Mittelfeld auf verschiede­nen Positionen spielen. Diese Klasse hat er einfach“, lobte der Bundestrai­ner.

Bleibt bei Goretzka nur noch die Frage nach seiner Zukunft: Schalke 04 hat in dieser Woche wieder einmal betont, seinen besten Spieler auf keinen Fall vor dessen Vertragsen­de 2018 ziehen zu lassen. Spätestens dann rechnet jeder mit seinem Wechsel zum FC Bayern.

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AP-BILD: MEISSNER

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