Drais dachte bis ins Detail
Die Premierenfahrt des damals 32-jährigen Erfinders Karl Drais am 12. Juni 1817 fand vermutlich ohne Ankündigung und Öffentlichkeit statt. Sein Weg führte ihn vom Elternhaus in Mannheim in die Nähe von Schwetzingen und wieder zurück. Laut eigenen Angaben brauchte Drais für die rund 13 km lange Strecke ungefähr eine Stunde. Eine ordentliche Leistung für eine Jungfernfahrt und zudem schneller als die Fahrt der damaligen Postkutsche.
Sein Gefährt hatte eine Lenkstabilisierung durch Nachlauf, Achsen mit Gleitlagern, klappbare Stützen am Vorderrad zum Parken, einen Gepäckträger hinter dem Sattel, eine Schleifbremse sowie jeweils höhenverstellbaren Sattel und Lenker. Gerollt wurde auf zwei gleich großen 27- ZollHolzrädern.
„Es ist faszinierend, dass sich 200 Jahre später die Laufradgröße kaum verändert hat. Auch der Radstand von 1,20 Meter ist nicht so weit weg von unseren heutigen Tourenrädern. Das beweist, dass die Grundidee von Drais bis ins kleinste Detail durchdacht war“, ist Stefan Stiener von der Firma Velotraum vom Fahrradvorläufer begeistert.
Zu Drais gab es für den Produktentwickler schon früh eine Verbindung: Er entwarf als Studienarbeit vor 28 Jahren ein kleines Drais-Museum. Einzig der Antrieb erfolgte bei der Laufmaschine nicht per Pedale und Tretkurbel, sondern mit den Füßen und durchBalancieren.
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