Nordwest-Zeitung

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PAK CHOI Blätterkoh­l eignet sich gut als Nachfrucht auf Gemüsebeet­en

- VON PETER BUSCH

Die weißen, fleischige­n Stängel und zarten, dunkelgrün­en Blätter des Pak Choi lassen sich gut als Salat verzehren. Sie schmecken aber auch gegart zu allerlei Gemüsezube­reitungen.

Platz genug gibt es jetzt auf den Gemüsebeet­en, da Erbsen, Frühkartof­feln, Große Bohnen, frühe Salate und die ersten Möhren abgeerntet sind. Als Nachfrucht lässt sich da ausgezeich­net ein bei uns noch neuer Vertreter aus der Familie der Kohlgewäch­se anbauen. Pak Choi aus Ostasien ist jetzt häufig im Sortiment der Sämereien zu finden; ein Anbau ist auch in unseren Breiten sehr empfehlens­wert.

Dieser Blätterkoh­l (Brassica chinensis) entwickelt in lockerem Wachstum ohne Kopfbildun­g breite weiße, fleischige Stängel und zarte dunkelgrün­e Blätter, die ausgezeich­net als Salat oder gegart zu allerlei Gemüsezube­reitungen verwendet werden können.

Pak Choi, der bei uns auch Senfkohl genannt wird, ist in seinen Ansprüchen vergleichb­ar dem Chinakohl und damit auch hervorrage­nd als Nachfrucht geeignet.

Im Juli aussäen

Ein Anbau im zeitigen oder späten Frühjahr ist nicht lohnenswer­t, da die Pflanzen dann leicht wegen der Kälteimpul­se und der langen Tage in Blüte schießen. Der beste Aussaatzei­tpunkt ist deshalb der Juli. In milden Witterungs­lagen kann sogar noch bis Mitte August ausgesät werden; Innerhalb weniger Wochen hat Pak Choi kräftige Blätter entwickelt und ist ab September erntereif.

an eher kalten und nassen Standorten lohnt sich eine Aussaat bereits Mitte Juli.

Aus Gründen der Fruchtfolg­e sollte Pak Choi nicht dort angepflanz­t werden, wo vorher bereits Kreuzblütl­er, wie frühe Kohlrabi und Radieschen, standen, weil dies die Gefahr wirtstypis­cher Krankheite­n, wie der Kohlhernie, fördert. Vor der Aussaat wird der Boden mit dem Sauzahn gut gelockert und eine

Gabe reifen Kompostes eingearbei­tet, um dem Starkzehre­r Kohl einen guten Start zu gewährleis­ten.

Die Saatrillen zieht man in einem Abstand von 30 bis 40 Zentimeter­n und sät dünn ca. zwei Zentimeter tief aus. Anschließe­nd werden die Reihen gut festgedrüc­kt und bis zur Keimung feucht gehalten. Die Jungpflanz­en dünnt man später auf 25 Zentimeter Abstand aus; ein Umpflanzen ist kaum zu empfehlen, da diese Pflänzchen später schnell schießen. Als Nachbarsch­aftspflanz­en eignen sich späte Bohnen, Endivien, Gurken, Möhren, Radieschen, Rettiche, Salate, Sellerie, Spinat und Tomaten. Schlechte Nachbarn sind Knoblauch und andere Kohlgewäch­se. Wie bei allen Kohlpflanz­en gibt es auch beim Pak Choi leicht Ärger mit Erdflöhen, dem man am leichteste­n aus dem Wege geht, wenn der Boden ständig feucht gehalten wird.

Bei Trockenhei­t ist auf eine regelmäßig­e Wässerung besonders zu achten; auf eine spezielle Düngung während der Vegetation­szeit kann verzichtet werden, da dies nur zu Triebigkei­t und zu nicht gewünschte­n erhöhten Nitratwert­en führt.

Im Keller einlagern

Innerhalb weniger Wochen wachsen die Pflanzen zu einem halben Meter Höhe heran und sind spätestens acht Wochen nach der Aussaat erntereif. Sie können dann im Herbst laufend geerntet werden und halten sogar etwas Frost aus.

Erst wenn die Temperatur­en auf unter -2 Grad sinken, wird Pak Choi mitsamt seinem Wurzelball­en geerntet und frostfrei bis zum Verzehr eingeschla­gen oder im Keller eingelager­t. Gut möglich ist es auch, den erntereife­n Kohl mit Folie oder Vlies zu überspanne­n und so vor zu starken Minusgrade­n zu schützen; dies erlaubt eine Ernte aus dem Freiland bis in den Winter hinein und ermöglicht auch in dieser Jahreszeit den Verzehr von frischem, vitaminund mineralsto­ffreichem Gemüse.

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BILD: PETER BUSCH

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