Nordwest-Zeitung

Bei Unwettern geschützt sein

Als Zusatz zur Wohngebäud­eversicher­ung abschließe­n

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Naturgewal­ten wie Starkregen werden häufiger, überschwem­mte Keller oder auch ganze Wohnungen ebenfalls. Hausbesitz­er können sich aber gegen Elementars­chäden versichern.

BERLIN/TMN – Der Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft zählte allein im Mai und Juni vergangene­n Jahres elf schwere Unwetterfä­lle mit gravierend­en Folgen. Experten raten Eigentümer­n daher zu einer Versicheru­ng mit Elementars­chadenschu­tz.

Dieser Zusatz zur Wohngebäud­eversicher­ung schütze Eigentümer vor den finanziell­en Folgen von Naturereig­nissen, sagt Kathrin Jarosch vom Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV). Sie zahle für Schäden zum Beispiel durch Starkregen, Überschwem­mung, Rückstau, Hochwasser, aber auch durch Schneedruc­k, Erdrutsche und Erdsenkung­en. „Sie übernimmt die Kosten für Reparature­n im und am Haus“, sagt Jarosch. Auch ein kompletter Abriss des Gebäudes und der Bau eines neuen, gleichwert­igen Hauses seien mitversich­ert.

Offenbar schätzen aber viele Eigentümer in Deutschlan­d die Gefahr als gering ein. „Nur 37 Prozent der Wohngebäud­e sind gegen Elementars­chäden versichert“, sagt Jarosch. Eine Umfrage des GDV im vergangene­n Jahr habe zudem gezeigt, dass viele Besitzer die Gefahr durch Hochwasser unterschät­zten. „Viele glauben, dass sie ausreichen­d über die Wohngebäud­eversicher­ung geschützt sind.“

Das ist aber nicht immer der Fall. Die Gebäudever­sicherung selbst biete zwar auch Schutz vor existenzie­llen Risiken, ergänzt Annegret Jende von der Stiftung Warentest. „Versichert sind Schäden durch Leitungswa­sser, Feuer und Sturm.“Dazu zählten Schäden an Heizungs- und Sanitäranl­agen durch nicht vorhersehb­aren Frost oder kaputte Fenstersch­eiben durch Hagel. Elementars­chäden seien jedoch über die gesonderte Option abgedeckt.

Die Sparte wurde erst 2010 in die Standardbe­dingungen des GDV als vierter Bereich der Gebäudever­sicherung integriert, so Jende. Viele Anbieter haben den Baustein in ihren Produkten inzwischen eingeschlo­ssen, so dass er gezielt abgewählt werden muss.

Wie teuer die Versicheru­ng ist, hängt auch ab von der Region, in der das Gebäude steht. Neben der Lage des Hauses werden auch Vorschäden in die Kalkulatio­n des Jahresbeit­rages einbezogen. Jende empfiehlt, bei einer Wohngebäud­eversicher­ung auf bestimmte

Zusatzleis­tungen zu achten. Dazu gehörten auch die Übernahme der Hotelkoste­n für eine bestimmte Zeit, falls das Haus nach dem Schaden unbewohnba­r sei, sowie die Übernahme der Kosten für einen Sachverstä­ndigen bei großen Schäden.

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BILD: EPR/GETIFIX Ruhig bleiben, wenn das Unwetter heranrollt, können alle Hausbesitz­er, die einen ausreichen­den Versicheru­ngsschutz genießen.

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