30-Jähriger soll Zukunft der ÖVP sichern
Sebastian Kurz zum neuen Chef gewählt – Große Machtfülle für neuen Mann
LINZ – Der 30-jährige Sebastian Kurz soll als neuer Chef der Msterreichischen Volkspartei (MVP) die Konservativen bei der anstehenden Nationalratswahl zum Sieg führen. Die Delegierten des Bundesparteitags wählten den Außenminister am Samstag in Linz mit 98,7 Prozent der Stimmen zu ihrem neuen Parteichef.
Unter dem Motto „Zeit für Neues“segnete der Parteitag auch einstimmig eine Statutenänderung ab, die Kurz ungewöhnlich großen Einfluss auf Kandidatenlisten und Inhalte beschert. Er kann in die Wahl im Oktober auch mit einer eigenen „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“gehen. Kurz folgte Reinhold Mitterlehner nach, der wegen Nuerelen in Partei und Regierung im Mai zurückgetreten war.
In seiner Rede auf dem Parteitag Neuer Polit-Star? ÖVP-Chef Sebastian Kurz
fordert Kurz mehr Klartext und Handlungsstärke in der österreichischen Politik. „Wir sind ein Stück weit Weltmeister im Weiterwursteln geworden“, sagte er vor rund 1200 Delegierten und Gästen. „Hören wir damit auf, die Dinge schönzureden.“Dem Land gehe es längst nicht so gut, wie die Politik es oft glauben mache. Es sei Zeit für mehr Eigenverantwortung und eine neue Kultur der Leistung. Kurz betonte erneut, dass die Zuwanderung und die Integration ihre Grenzen hätten. „Wir dürfen kein System aufrechterhalten, das zu einer immer größeren Oberforderung in Europa führt.“Die Mittelmeer-Route müsse besser heute als morgen geschlossen werden, sagte Kurz, ohne auf Details einer praktischen Umsetzung einzugehen. Er verlangte „Null-Toleranz für politischen Islamismus und Extremismus“.
Die rot-schwarze Koalition in Msterreich war im Mai nach monatelangem Gezerre zerbrochen. Nach Umfragen hat Kurz gute Chancen, neuer Regierungschef zu werden. Die rechte FPM, die lange Zeit in Umfragen ganz vorne lag, hat deutlich an Zustimmung eingebüßt und liegt nur noch auf Platz drei hinter der SPM von Bundeskanzler Christian Kern.