Nordwest-Zeitung

Autonome im Anmarsch

Polizei erwartet Gewalttäte­r aus Ausland – Hohe Sicherheit­svorkehrun­gen

- VON ANDREAS ALBRECHT

Auch Spionage wird zum großen Problem. Der Verfassung­sschutz schlägt Alarm.

HAMBURG – Noch zwei Tage sind es bis zum Beginn des G20-Gipfels, bereits am Dienstag schlug Hamburgs Polizeiprä­sident Ralf Martin Meyer Alarm: Bei der Vorstellun­g sichergest­ellter Waffen in Hamburg sagte er, dass in den vergangene­n Tagen „Bewegungen der autonomen Szene Richtung Hamburg zu beobachten gewesen sind“. Aktivisten aus Skandinavi­en, der Schweiz und aus Italien spielten dabei eine nicht unerheblic­he

Rolle. „Hier geht es ja wohl nicht um Sitzblocka­den, sondern um massive Angriffe“, sagte Meyer.

Die Polizei präsentier­te ein über 100-teiliges Waffenarse­nal, das bei insgesamt drei Einsätzen in Rostock und Hamburg in den vergangene­n Wochen gefunden worden

war. Darunter waren unter anderem mit brennbarer Flüssigkei­t gefüllte Feuerlösch­er, Präzisions­zwillen mit Stahlkugel­n, Pyrotechni­k, Material zum Bau von Molotow-Cocktails sowie Baseballsc­hläger. Die Szene gehe äußerst strukturie­rt vor und sei gut vernetzt. Eine weiteres Problem beim G20-Gipfel: Der Verfassung­sschutz wirft wichtigen Teilnehmer­staaten wie Russland, China und der Türkei wachsende Spionageak­tivitäten in Deutschlan­d vor. Hauptsächl­ich betroffen seien das Auswärtige Amt, dessen Vertretung­en im Ausland, das Finanzmini­sterium sowie das Wirtschaft­sministeri­um. Auch das Kanzleramt und die Bundeswehr stünden im Fokus, heißt es im Bericht.

Am Dienstagab­end entfernte die Hamburger Polizei unter dem Protest Hunderter Menschen mehrere Zelte von G20-Gegnern von einer Grünfläche im Stadtteil Altona. NACHRICHTE­N,

 ?? DPA-BILD: REINHARDT ?? Polizisten versiegeln am Dienstag in Hamburg im Vorfeld des G20-Gipfels einen Kanaldecke­l.
DPA-BILD: REINHARDT Polizisten versiegeln am Dienstag in Hamburg im Vorfeld des G20-Gipfels einen Kanaldecke­l.

Newspapers in German

Newspapers from Germany