Papst-Klinik darf todkrankes Baby nicht aufnehmen
Britische Ärzte lehnen Verlegung nach Ro1 ab . Eltern kä1pfen u1 das Leben
VATIKANSTADT/ROM/KNA . Das „Krankenhaus des Papstes“in Rom hat zwar angeboten, das todkranke britische Baby Charlie Gard aufzunehmen – doch offenbar wird ihm dies nun verweigert. Die Leiterin des Kinderkrankenhauses „Bambino Gesu“, Mariella Enoc, hatte am Dienstag zunächst erklärt, sie habe den Gesundheitsdirektor gebeten, mit dem Great Ormond Street Hospital in London Kontakt aufzunehmen, um zu ermitteln, ob „die Umstände einen Wechsel in unser Krankenhaus erlauben“. Doch nun verweigerte das Londoner Hospital offenbar die Erlaubnis.
Laut einem Bericht des Onlinemagazins „Crux“vom Dienstagabend sagte Enoc, die britischen Ärzte würden nicht zulassen, dass Charlie Gard in das römische Krankenhaus verlegt werde. Dies hätten die Eltern des Kindes ihr gesagt. Eine Verlegung sei den britischen Ärzten zufolge „aus rechtlichen Gründen“nicht möglich, sagte Enoc und fügte hinzu: „Das ist eine weitere traurige Mitteilung.“
Es gehe nicht darum, Wunder zu versprechen oder falsche Hoffnungen zu machen. Inwieweit Charlie leide, sei schwer einzuschätzen, sicher sei jedoch die Unheilbarkeit seiner Krankheit, so die Leiterin des Krankenhauses.
Zuvor hatte Papst Franziskus Respekt für den Wunsch der Eltern auf weitere Behandlungen gefordert. Der Papst wünsche sich, „dass der Wunsch der Eltern, ihr Kind bis zum Ende zu begleiten und zu pflegen, nicht vernachlässigt wird“, so Vatikansprecher Greg Burke.
Gemäß einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sollen die lebenserhaltenden Maßnahmen für den zehn Monate alten Charlie, der an einer seltenen Krankheit leidet, eingestellt werden. Laut den Ärzten hat der britische Junge durch die Krankheit unheilbare Gehirnschäden erlitten und könnte durch weitere Behandlungen unnötig leiden.
Die Eltern hatten für eine Therapie in den USA gekämpft. Zugestanden wurde ihnen etwas mehr Zeit, sich von ihrem Kind zu verabschieden. Die lebenserhaltenden Maßnahmen hätten eigentlich schon am Freitag eingestellt werden sollen.