Neuer Riese in der Viehvermarktung
Ganderkesee fusioniert mit Twistringen – 1,7 Millionen Tiere pro Jahr
TWISTRINGEN/GANDERKESEE/ BAD ZWISCHENAHN – Das ist zurzeit das Top-Thema bei Rinderzüchtern im Nordwesten: Zwei wichtige Vermarktungsgenossenschaften rücken zusammen. Konkret: Die Raiffeisen-Viehvermarktung Harpstedt-Barnstorf-Twistringen eG (RVV ) und die Raiffeisen Viehzentrale eG in Ganderkesee (RVZ) fusionieren zur mitgliederstärksten Viehvermarktungsgenossenschaft in Niedersachsen, wie jetzt bekannt wurde. Erst 2011 hatten sich die Raiffeisen-Viehvermarktung GanderkeseeWildeshausen eG und die AVZ Ammerländer Viehzentrale eG in Bad Zwischenahn zur RVZ zusammengeschlossen.
Der Name des neuen genossenschaftlichen Riesen, dessen Entstehung bei Generalversammlungen in HattenStreekermoor und Twistringen-Borwede besiegelt wurde, lautet: Raiffeisen Viehverbund eG. Sitz soll in Twistringen sein. Die Standorte – Twistringen, Harpstedt, Ganderkesee und Bad Zwischenahn – sollen erhalten bleiben.
Mit der Verschmelzung sei „der richtige Weg in die Zukunft für eine moderne, leistungsstarke und verlässliche Viehvermarktung in der Region gefunden“, heißt es in einer Stellungnahme der Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Meyer-Hanschen (Twistringen) und Gerd Hanken (Ganderkesee).
Patrick Wilkens, geschäftsführender Vorstand der Raiffeisen-Viehvermarktung Harpstedt-Barnstorf-Twistringen eG, hatte den Mitgliedern der beiden Genossenschaften das Projekt vorgestellt. Hauptargument: Auf Dauer könnten „nur größere Einheiten den Fusion besiegelt (von links): Patrick Wilkens (geschäftsführender Vorstand RVV), Gerd Hanken (Aufsichtsratsvorsitzender RVZ), Stefan Meyer (Vorstandsvorsitzender RVV),
steigenden Bedürfnissen der Mitglieder, verstärktem Wettbewerb und den erheblich verschärften rechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen“. Durch die Verschmelzung werde die Marktstellung ausgebaut. Der neue Raiffeisen Viehverbund werde von 1200 Mitgliedern getragen.
Wie Wilkens in einem Gespräch mit dieser Zeitung erläuterte, wird die gemeinsame RVV einen Umsatz von 200 Millionen Euro repräsentieren – und mehr als 1,7 Millionen Tiere pro Jahr handeln.
Um den Anforderungen einer modernen und zukunftsorientierten Landwirtschaft gerecht werden zu können, sei es erforderlich, rechtzeitig die Weichen zu stellen, meinte Maik Plate, Vorstandsvorsitzender der Viehzentrale (RVZ). Die Verantwortlichen der Viehzentrale in Ganderkesee beschäftigten sich kontinuierlich Maik Plate (Vorstandsvorsitzender RVZ), Heinrich Meyer-Hanschen (Aufsichtsratsvorsitzender RVV), Josef Wigger (Geschäftsführer RVZ).
mit aktuellen Antworten auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft. Auch im Hinblick auf das Ausscheiden ihres Geschäftsführers in den Ruhestand in den nächsten Jahren habe sich die Frage gestellt, wie die Genossenschaft in Zukunft weiterhin leistungsstarker und verlässlicher Vermarktungspartner für Mitglieder und Kunden im Zucht-, Nutz- und Schlachtviehhandel sein könne. So fand man zusammen.
„Zwei Lstarke PartnerM werden stärkerK“, resümierte Josef
Wigger, Geschäftsführer der RVZ. Den Anstoß zur Fusion habe die seit Jahren vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit beider Genossenschaften gegeben. In mehreren Gesprächen habe man schnell große Nbereinstimmung in allen Fragen für eine gemeinsame Zukunft erzielt.
Das Einzugsgebiet des neuen „Raiffeisen Viehverbundes“umfasst vor allem das ganze Oldenburger Land und den Diepholzer Raum, erläuterte Patrick Wilkens. Er führt als geschäftsführender Vorstand die Geschäfte fortan mit Josef Wigger.
Die Verschmelzung von „Ganderkesee“auf die Twistringer Partner-Genossenschaft mit zusammen 66 Beschäftigten erfolge rückwirkend zum 1. Januar 2017, erläuterte Wilkens. Die erste gemeinsame Generalversammlung ist für März 2018 geplant.