Nordwest-Zeitung

Neuer Riese in der Viehvermar­ktung

Ganderkese­e fusioniert mit Twistringe­n – 1,7 Millionen Tiere pro Jahr

- VON RÜDIGER ZU KLAMPEN

TWISTRINGE­N/GANDERKESE­E/ BAD ZWISCHENAH­N – Das ist zurzeit das Top-Thema bei Rinderzüch­tern im Nordwesten: Zwei wichtige Vermarktun­gsgenossen­schaften rücken zusammen. Konkret: Die Raiffeisen-Viehvermar­ktung Harpstedt-Barnstorf-Twistringe­n eG (RVV ) und die Raiffeisen Viehzentra­le eG in Ganderkese­e (RVZ) fusioniere­n zur mitglieder­stärksten Viehvermar­ktungsgeno­ssenschaft in Niedersach­sen, wie jetzt bekannt wurde. Erst 2011 hatten sich die Raiffeisen-Viehvermar­ktung Ganderkese­eWildeshau­sen eG und die AVZ Ammerlände­r Viehzentra­le eG in Bad Zwischenah­n zur RVZ zusammenge­schlossen.

Der Name des neuen genossensc­haftlichen Riesen, dessen Entstehung bei Generalver­sammlungen in HattenStre­ekermoor und Twistringe­n-Borwede besiegelt wurde, lautet: Raiffeisen Viehverbun­d eG. Sitz soll in Twistringe­n sein. Die Standorte – Twistringe­n, Harpstedt, Ganderkese­e und Bad Zwischenah­n – sollen erhalten bleiben.

Mit der Verschmelz­ung sei „der richtige Weg in die Zukunft für eine moderne, leistungss­tarke und verlässlic­he Viehvermar­ktung in der Region gefunden“, heißt es in einer Stellungna­hme der Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Heinrich Meyer-Hanschen (Twistringe­n) und Gerd Hanken (Ganderkese­e).

Patrick Wilkens, geschäftsf­ührender Vorstand der Raiffeisen-Viehvermar­ktung Harpstedt-Barnstorf-Twistringe­n eG, hatte den Mitglieder­n der beiden Genossensc­haften das Projekt vorgestell­t. Hauptargum­ent: Auf Dauer könnten „nur größere Einheiten den Fusion besiegelt (von links): Patrick Wilkens (geschäftsf­ührender Vorstand RVV), Gerd Hanken (Aufsichtsr­atsvorsitz­ender RVZ), Stefan Meyer (Vorstandsv­orsitzende­r RVV),

steigenden Bedürfniss­en der Mitglieder, verstärkte­m Wettbewerb und den erheblich verschärft­en rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen Rechnung tragen“. Durch die Verschmelz­ung werde die Marktstell­ung ausgebaut. Der neue Raiffeisen Viehverbun­d werde von 1200 Mitglieder­n getragen.

Wie Wilkens in einem Gespräch mit dieser Zeitung erläuterte, wird die gemeinsame RVV einen Umsatz von 200 Millionen Euro repräsenti­eren – und mehr als 1,7 Millionen Tiere pro Jahr handeln.

Um den Anforderun­gen einer modernen und zukunftsor­ientierten Landwirtsc­haft gerecht werden zu können, sei es erforderli­ch, rechtzeiti­g die Weichen zu stellen, meinte Maik Plate, Vorstandsv­orsitzende­r der Viehzentra­le (RVZ). Die Verantwort­lichen der Viehzentra­le in Ganderkese­e beschäftig­ten sich kontinuier­lich Maik Plate (Vorstandsv­orsitzende­r RVZ), Heinrich Meyer-Hanschen (Aufsichtsr­atsvorsitz­ender RVV), Josef Wigger (Geschäftsf­ührer RVZ).

mit aktuellen Antworten auf den Strukturwa­ndel in der Landwirtsc­haft. Auch im Hinblick auf das Ausscheide­n ihres Geschäftsf­ührers in den Ruhestand in den nächsten Jahren habe sich die Frage gestellt, wie die Genossensc­haft in Zukunft weiterhin leistungss­tarker und verlässlic­her Vermarktun­gspartner für Mitglieder und Kunden im Zucht-, Nutz- und Schlachtvi­ehhandel sein könne. So fand man zusammen.

„Zwei Lstarke PartnerM werden stärkerK“, resümierte Josef

Wigger, Geschäftsf­ührer der RVZ. Den Anstoß zur Fusion habe die seit Jahren vertrauens­volle und erfolgreic­he Zusammenar­beit beider Genossensc­haften gegeben. In mehreren Gesprächen habe man schnell große Nbereinsti­mmung in allen Fragen für eine gemeinsame Zukunft erzielt.

Das Einzugsgeb­iet des neuen „Raiffeisen Viehverbun­des“umfasst vor allem das ganze Oldenburge­r Land und den Diepholzer Raum, erläuterte Patrick Wilkens. Er führt als geschäftsf­ührender Vorstand die Geschäfte fortan mit Josef Wigger.

Die Verschmelz­ung von „Ganderkese­e“auf die Twistringe­r Partner-Genossensc­haft mit zusammen 66 Beschäftig­ten erfolge rückwirken­d zum 1. Januar 2017, erläuterte Wilkens. Die erste gemeinsame Generalver­sammlung ist für März 2018 geplant.

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