Dankbar für jede Abwesenheitsnotiz
triminelle nutzen Ferienzeit gern . als „All-Inclusive“-Angebot für sich
Weniger als die Hälfte aller Delikte kann aufgeklärt werden. Es gibt jedoch Mittel und Wege, das Einbruchsrisiko zu minimieren.
OLDENBURG – 434 Mal wurde im vergangenen Jahr in Oldenburger Wohnungen eingebrochen, 187 weitere Male blieb es bei einem bloßen Versuch. Das klingt im Vergleich zu den hiesigen rund 86000 Wohnungen in der Stadt eher wenig. Aber: Es war der statistische Höhepunkt der letzten zehn Jahre. Und ganz aktuell? Nun. „Die Zahlen stagnieren, der Trend weist sogar eher nach unten“, sagt da Franz Reinermann von der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt, ohne konkrete Werte zu nennen.
18 Prozent aufgeklärt
Ganz ähnlich war’s im vergangenen Jahr, zumindest bis zu den Sommerferien. Denn dann veränderte sich die Statistik rapide, die Einbruchszahlen stiegen sprunghaft an, Bürger waren verängstigt, die Polizei zuweilen ratlos – lediglich 18 Prozent aller erfolgreichen
Einbruchsdelikte wurden aufgeklärt, immerhin 43 Prozent aller versuchten. Und dann kam ja auch noch die dunkle Jahreszeit ...
Soll heißen: Guter Einbruchschutz sollte keine Frage von ausgewiesenen Terminlagen und Hochphasen, sondern stets präventiv verankert sein. Das hilft nicht nur der Polizei – die wider Erwartungshaltung eben nicht immer und überall sein kann oder alle bösen Buben gleich
beim Namen kennt –, sondern in erster Linie jedem Bürger selbst. Je besser das Einbruchswerkzeug, um so besser sollten auch die Schutzmechanismen an und in den Gebäuden greifen.
Bessere Mechanismen
Eine gesteigerte Aufmerksamkeit kann schon reichlich Unbehagen ersparen, eine gute Nachbarschaft noch viel mehr. Hier und da vielleicht
noch etwas Elektronik und Mechanik – und schon müsste das Häuschen sicher sein. Oder?
Zugegeben, ganz so simpel und einhundertprozentig ist es dann ja doch nicht. Denn auch wenn Einbrecher rechtlich gesehen ziemlich dumme Dinge tun, werden sie es selbst gewiss nicht sein. Auch sie sind mit aktuellen Sicherheitstrends vertraut, gehen mit der Zeit, passen sich den neuen Gegebenheiten an. Oftmals sehr erfolgreich. Aktuell auffallend: Wenige so genannte „Gaunerzinken“scheinen Kriminellen derzeit den Weg zu weisen – zumindest keine allzu bekannten. Die Hilfe von aufgemalten Symbolen und zusätzlich an potenziellen Einbruchsstätten hinterlassenen Gegenständen wird sich trotzdem zunutze gemacht. Mit Vorliebe an und vor Gebäuden, die aufgrund der Sommerferien verlassen sind. Wenn der Briefkasten mit Zeitungen und Post überquillt, müssen sie aber selbst da nicht mehr aktiv werden.
Auch online aktiv
Apropos: Gauner sind natürlich auch in Sozialen Medien aktiv – und freuen sich garantiert besonders, wenn ihnen mit öffentlichen Sonnenuntergangsfotos oder Urlaubseindrücken auf Facebook oder Instagram eine „Abwesenheitsnotiz“frei Haus geliefert wird. Das erspart schließlich den Kontrollanruf bei den möglichen Opfern – und man kann gleich zur Tat schreiten ...
Worauf man nicht nur, aber vor allem in den Ferien in Sachen Einbruchschutz achten sollte, haben wir hier noch einmal zusammengefasst.