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Erwin Malke ist stolz auf riesige Distel – Seine Frau hat ein Händchen Orchideen
Vor 37 Jahren zogen die Malkes nach Ohmstede. Im Garten rund ums Reihenhaus kann man blumige Zeiten erleben.
OHMSTEDE – Tarnfarben – das war gestern, eher vorgestern. Vor Jahrzehnten diente Erwin Malke als Bundeswehrsoldat. Gedeckte Töne waren da von Berufswegen Pflicht. Heute ist der frühere Stabsfeldwebel 88 Jahre alt und lebt sein Faible für Farben im Garten des Reihenhauses in Ohmstede aus. Er treibt es dort gar kunterbunt. Das bezieht sich auf die Vielfalt der Pflanzen und auf deren Farbtöne. Einen grünen Daumen hat Erwin Malke allemal. „Und einen Fimmel für Gelb“, erzählt er lachend.
Seine Frau Gisela nickt dazu und freut sich über die Leidenschaft ihres Mannes für den Garten. Sie hat ein Händchen für Orchideen. Mehrere prachtvolle Exemplare zieren die Wohnzimmerfensterbank. „Ich mähe den Rasen“, beschreibt die 80-Jährige ihren Einsatzbereich im Garten. „Ich mache meistens die Handarbeit am Boden“, sagt Erwin Malke, „solange das mit dem Bücken noch klappt.“Und seine Frau fügt schmunzelnd hinzu: „Runter geht’s – hoch ist schwierig in unserem Alter.“
Bemerkenswert rüstig sind die Malkes. „Wir sind durch den Bund mobil gehalten worden“, erklärt der 88-Jährige. Das Soldatenleben bringe ja Umzüge mit sich. Zuletzt wurde Malke von Goslar nach Oldenburg versetzt. Die Familie, zu der auch eine Tochter gehört, zog nach Ohmstede. Das ist mittlerweile 37 Jahre her. Aber auch nach seiner Pensionierung wollte Malke fit bleiben. „Und nicht im Sessel sitzen." Schwimmen, Rad fahren (das Auto wurde in diesem Jahr verkauft) und einmal
in der Woche in die „Muckibude“: Das ist ein Teil des Bewegungsprogramms. Dazu kommt die Gartenarbeit.
In der Anfangszeit in Oldenburg bewirtschafteten die Malkes einen Kleingarten von 600 m². Da bewohnten sie noch eine kleinere Wohnung. Nach dem Umzug ins Reihenhaus gaben sie die Parzelle auf und beackern seither 150 m² Garten. „Wir haben ihn nach unserem Geschmack bepflanzt“, erzählt Erwin Malke.
Geht man mit dem Ehepaar einmal ums Haus, dann fällt einem schon im Vorgarten
ein überragendes Gewächs mit violetten Blüten und zackigen Blättern auf – eine Mariendistel. „Sie ist 1,80 Meter groß“, sagt der Hausherr stolz. Farbtupfer setzen hier im Moment auch blaue Kornblumen, gelbe Lilien, weiße Hortensien, rote Stockrosen, Astilben und eine Berberitzenhecke (bald berankt von Kapuzinerkresse mit orangenen Blüten) sowie Rosen in verschiedenen Tönen.
Im Garten hinterm Haus vermutet der Besucher zunächst, dass man hier für „Ton in Ton“entschieden hat. Eine
prachtvolle violette Clematis rankt an der Terrasse empor. Cosmea, Lichtnelken und der majestätische Fingerhut in Variationen von Rosa schließen sich an. Dann aber offenbart sich die ganze Farbenpracht. „Ich liebe Lilien“, sagt Erwin Malke. Ja, stimmt. Hier gibt es welche in Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot. Dazwischen Dahlien, Husarenknöpfchen, Geranien, Wicken, Hibiskus, Rhododendren und, und, und. Manches ist noch nicht aufgeblüht. Anderem hat der späte Frost nach dem warmen Winter in diesem Jahr einen Dämpfer versetzt. Malke zeigt dabei auf den Pflaumen- und Mirabellenbaum. Einen Nutzgarten gibt es hier auch. Mit Stangenbohnen. „Prunkbohnen mit natürlichem Geschmack“, erklärt der Hobbygärtner. Zucchini, Kohlrabi, rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Liebstöckel gedeihen hier.
Vor drei Jahren war der Nutzgarten noch größer. „Das wurde mir zuviel“, sagt de 88Jährige. Aus den Beeten wurde eine Rasenfläche – und die mäht Gisela Malke.