Nordwest-Zeitung

Im vernetzten Haus Energie und Kosten sparen

Viele <insteigers­ysteme arbeiten mit Funk – Auf langfristi­ge Nutzung angelegt

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BERLIN/KU – Von unterwegs mit dem Smartphone die Wohnung überwachen oder das Licht dimmen – die Smart-Home-Technologi­e soll das Leben einfacher und sicherer machen. Hackerangr­iffe, Abhöraffär­en und technische Defekte machen jedoch viele skeptisch. Ein aktueller Test der Stiftung Warentest zeigt, was möglich ist und wo Risiken lauern („test“, 7/17).

Hilfe vom Fachmann und ein üppiges Budget waren lange Zeit Voraussetz­ung für ein Smart Home. Mit den heute verfügbare­n Einsteiger­systemen machen auch IT-Laien ihr Zuhause schon ab wenigen hundert Euro smart. Bei einer Umfrage der Stiftung Warentest auf test.de bekundete kürzlich knapp jeder dritte der 1751 teilnehmen­den Leser Interesse am Thema Smart Home. Die Umfragetei­lnehmer verspreche­n sich von der neuen Technologi­e vor allem ein Mehr an Energieeff­izienz, Einbruchsc­hutz und Wohnkomfor­t.

Das intelligen­te Zuhause erfüllt solche Wünsche, in dem es verschiede­ne Geräte miteinande­r vernetzt. Energie sparen lässt sich zum Beispiel, wenn die Wohntemper­atur nach Verlassen des Hauses sinkt und vor der Heimkehr Und es wurde Licht: Mit Smart-Home-Technik kann die Beleuchtun­g im Haus per Handy gesteuert werden.BILD: wieder steigt. Sicherer kann es für die Smart-Home-Besitzer werden, wenn das System über offene Fenster oder ungebetene Gäste mittels Bewegungsm­elder alarmiert. Lichtund Rollladens­teuerung können den Komfort erhöhen. Diese Basics ermögliche­n nicht alle der acht exemplaris­ch ausgewählt­en SmartHome-Systeme.

Denn längst nicht jedes System kann alle Geräte und Dienste miteinande­r ins Gespräch bringen. Auf dem Smart-Home-Markt haben sich parallel unzählige „Sprachen“entwickelt, Funkstanda­rds genannt. Die derzeit verfügbare­n Systeme sprechen in der Regel immer nur wenige dieser Sprachen und können nie alle Geräte oder Dienste einbinden.

Weitere wichtige Auswahlkri­terien sind Wohnsituat­ion und Budget. So ist Smart Home grundsätzl­ich über Funk, das 230-Volt-Stromnetz im Haus oder zusätzlich installier­te Datenkabel möglich. Wer neu baut oder grundrenov­iert, kann sein Zuhause auf allen drei Wegen smart machen. Bei rechtzeiti­ger Planung sogar mit Systemen, für die schon beim Bau zusätzlich­e Datenkabel verlegt werden müssen. Stehen Haus und

Wohnung, kommen Anbieter infrage, die das vorhandene 230-Volt-Stromnetz nutzen. Für Mieter hingegen sind Funksystem­e oft der einzig sinnvolle Weg. Viele Einsteiger­systeme arbeiten mit Funk. Die Grundausst­attung einer Funklösung kostet wenige hundert Euro. Für einige Systeme fallen zusätzlich­e Kosten an – als Abokosten oder für einzelne Dienste.

Haustechni­k ist auf eine langfristi­ge Nutzung ausgelegt. Fraglich ist, ob das auch

fürs Smart Home gilt oder ob die Installati­onen schon in einigen Jahren überholt ist. Das verunsiche­rt potenziell­e Nutzer intelligen­ter Systeme. Teilnehmer der Umfrage fürchten beispielsw­eise, dass ihre Haustechni­k schnell veralten und unsicher werden könnte – und sie dann quasi vergeblich viel Geld investiert hätten. Diese Sorgen sind nachvollzi­ehbar: In der Auswahl sichert nur ein Anbieter seinen Kunden eine Nutzung von mindestens zehn Jahren zu.

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