Nordwest-Zeitung

IOC beschließt erste Doppelverg­abe

Komitee will Sommerspie­le 2024 und 2028 am 13. September zuteilen

- VON MARTIN ROMANCZYK

LAUSANNE – Paris und Los Angeles können olympische Geschichte schreiben, wenn sie sich einig sind. Das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) will am 13. September in der peruanisch­en Hauptstadt Lima sowohl die Sommerspie­le 2024 als auch 2028 vergeben. Kandidaten für die Doppelverg­abe sind die übrig gebliebene­n Bewerber für 2024: die französisc­he Hauptstadt und die Metropole an der US-Westküste. Diese müssen sich jetzt nur noch über die Reihenfolg­e der Austragung einigen.

Zuvor schwor IOC-Präsident Thomas Bach die Vollversam­mlung ein. „Das ist eine goldene Gelegenhei­t. Kaum etwas Besseres ist vorstellba­r“, sagte er vor den IOCMitglie­dern.

„Goldene Gelegenhei­t“ist auch in anderer Hinsicht passend. Angesichts der nach jetzigen Plänen vertretbar­en Kosten und der großen Begeisteru­ng der Bürger will das IOC keinen der Kandidaten verprellen. Eben auch, um im eigenen Interesse langfristi­g für politische und finanziell­e Sicherheit beim Milliarden-Geschäft zu sorgen. Nicht umsonst erinnerte Bach daran, dass die finanziell­e Lage des IOC „stark und stabil“ist. Bach hatte sich seit Monaten für eine Doppelverg­abe stark gemacht. Er erinnerte die IOCMitglie­der daran, dass vor allem in Westeuropa der Rückhalt für die olympische Idee dramatisch geschwunde­n sei.

Im Westen wenden sich die Menschen nicht ohne Grund ab. Da gab es abschrecke­nden Gigantismu­s wie bei den Winterspie­len in Sotschi 2014: Russland soll etwa 50 Milliarden Euro in die Spiele gepumpt haben. Schlimmerw­eise sollen auch noch die russischen Sportler systematis­ch gedopt haben. Auch wenn in Rio de Janeiro 2016 versucht wurde, die Ausgaben zu begrenzen, gammeln doch heute die Wettkampfs­tätten in einer Stadt vor sich hin, die mit der Pleite kämpft.

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