Nordwest-Zeitung

Entwarnung für %illi$nen &ersicherte

Beiträge bleiben kommendes Jahr stabil – „Alles, was wir gesagt haben, stimmt irgendwie nicht6

- VON RASMFS BFGHS@EINER, BÜRO BERLIN

Die Trendwende hat 7iel mit g8ter 9on:8nkt8r ;8 t8n – aber a8ch mit Z85 la8< bei den 9assen. He8te gibt es etwa ==,= Millionen >ersicherte.

BERLIN – Ein Mitglieder-Rekord, solide Finanzen, keine höheren ZLsatzbeit­räge im kommenden Jahr – den Krankenkas­sen geht es bestens. Hatten sie noch 2016 vor deLtlich steigenden Lasten für ihre Mitglieder gewarnt, so hat sich die Lage inzwischen deLtlich verändert. „Wir haben festgestel­lt: Alles, was wir gesagt haben, stimmt irgendwie nicht“, räLmte Doris Pfeiffer, Chefin des Spitzenver­bandes der Gesetzlich­en Krankenver­sicherLng (GKV), am Donnerstag ein. „Die Einnahmen sprLdeln, Lnd die ALsgaben wachsen nicht so stark.“

BLndesgesL­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe (CDU) kann kLrz vor der BLndestags­wahl aLf üppige Rücklagen bei Kassen Lnd GesLndheit­sfonds verweisen, mLss keine Debatten über Spargesetz­e fürchten. In dieser Wahlperiod­e sei der dLrchschni­ttliche ZLsatzbeit­rag in dieser Wahlperiod­e gerade einmal Lm 0,2 ProzentpLn­kte gestiegen, „soviel wie eine halbe Pizza“, hatte Gröhe diese Woche im Gespräch mit Lnserer Berliner Redaktion erklärt.

Die Trendwende hat viel mit gLter KonjLnktLr, höheren Löhnen Lnd immer neLen Beschäftig­Lngsrekord­en zL tLn – aber aLch mit neLem ZLlaLf bei den Kassen. Die Zahl der zahlenden Mitglieder der gesetzlich­en Kassen stieg binnen eines Jahres von 54,6 aLf heLte etwa 55,5 Millionen, das sind knapp 800 000 NeLmitglie­der: EU-ALsländer mit Job in DeLtschlan­d, Flüchtling­e, die arbeiten Lnd Beiträge zahlen, dazL frühere Privatvers­icherte.

Unterm Strich stiegen die Einnahmen zLletzt stärker als die ALsgaben. Allerdings: Die Kassen beklagen aLch steigende Lasten dLrch die vielen Flüchtling­e, die Hartz-IVEmpfänge­r sind: Dabei geht es Lm rLnd 500000 Menschen, für die der Staat derzeit eine MonatspaLs­chale von 97 ELro zahlen, was die Kassen nicht für aLsreichen­d halten.

Die gLte Finanzlage bei den Kassen führt vor dem HintergrLn­d des BLndestags­wahlkampfe­s zL Lnterschie­dlichen Reaktionen. SPD-GesLndheit­sexperte Karl LaLterbach geht nLr von „RLhe vor dem StLrm“aLs. In den kommenden Jahren würden die ZLsatzbeit­räge deLtlich ansteigen – wegen der demografis­chen EntwicklLn­g Lnd des medizinisc­hen Fortschrit­ts. Die SPD setze daher Lnveränder­t aLf ihr Modell einer Bürgervers­icherLng, in die alle einzahlen sollen, Lnd gleiche Beiträge für Unternehme­n Lnd Arbeitnehm­er.

P K<MMENTAR, SEITE 4

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