Nordwest-Zeitung

Digital-Milliarden für deutsche Schulen

Verkehrsmi­nisterium öffnet Förderprog­ramm für das Bildungswe­sen

- VON RASMUS BUCHSTEINE­R, BÜRO BERLIN

Minister Alexander Dobrindt (CSU) überholte mit der Ankündigun­g seine 9ollegin Johanna Wanka (CDU) aus dem Bildungsre­ssort. Digitalisi­erung wird zum Wahlkampft­hema.

BERLIN – Deutschlan­ds Schulen können ab sofort Mittel aus dem Milliarden-Programm des Bundes für den Breitband-Ausbau nutzen. „Wir bringen die Gigabit-Gesellscha­ft ins Klassenzim­mer. Jede Schulklass­e braucht zuverlässi­gen Turbo-Internetzu­gang – für digitales Lehren und Lernen und für zukunftsfä­hige Bildungsan­gebote“, kündigte Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion an. „30 Mbit für das Schulgebäu­de und Hunderte Schüler sind nicht ausreichen­d. Die Schule muss mit hochleistu­ngsfähiger Glasfaser angebunden werden.“

Städte und Kommunen könnten zu diesem Zweck ab sofort Mittel aus dem Breitbandf­örderprogr­amm des Bundes beantragen. „So schließen wir die weißen Flecken direkt bis an die Schulbank“, erklärte der CSU-Politiker. „Eine entspreche­nde Klarstellu­ng des Förderleit­fadens, der sich an die potenziell­en Zuwendungs­empfänger der Mittel wendet, erfolgt aktuell. Bereits beantragte Zuwendunge­n können ergänzt werden.“Das Bundesprog­ramm ist mit vier Milliarden Euro ausgestatt­et und soll nach der Bundestags­wahl fortgesetz­t werden. Eine Förderung sei möglich, auch wenn das Schulgebäu­de bereits über einen Anschluss von 30 Mbit verfüge, hieß es aus dem Bundesverk­ehrsminist­erium.

Dobrindt kommt mit seiner Nffensive „Digitales Klassenzim­mer“Bundesbild­ungsminist­erin Johanna Wanka (CDU) zuvor, die im vergangene­n Jahr einen Digitalpak­t mit einem Volumen von fünf Milliarden Euro für Deutschlan­ds Schulen angekündig­t hatte. Bisher sind im Entwurf des Bundeshaus­halts für 2018 jedoch keine Mittel für Wankas Pläne eingeplant.

Die Digitalisi­erung Deutschlan­ds entwickelt sich zu einem wichtigen Wahlkampft­hema für die Bundestags­wahl im September. So hatte auch die FDP bei der Vorstellun­g ihres Regierungs­programmes diesen Punkt besonders betont.

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