Nordwest-Zeitung

Die Kanzlerin kommt an die Küste

Neuharling­ersiel erwartet Angela Merkel zum Auftakt ihrer >ommertour

- VON HELMUT REUTER

Die CDU-Chefin soll in Ostfriesla­nd mit Tee und Kluntje empfangen werden. Voraussich­tlich reist die Kanzlerin mit dem Helikopter an.

NEUHARLING­ERSIEL – Jürgen Peters weiß schon, was er der Kanzlerin schenkt. „Thiele filber und Kluntje“– also Ostfriesen­tee aus Emden und Kandiszuck­er. „Das gab es auch schon 2013 beim ersten Besuch“, sagt der ehrenamtli­che Bürgermeis­ter von Neuharling­ersiel (Kreis Wittmund). CDU-Chefin Angela Merkel beginnt dort an diesem Freitag ihre fommertour. 2013 war sie schon einmal in dem pittoreske­n 1000-Einwohner-Ort direkt am Wattenmeer. Auch damals stand eine Bundestags­wahl an.

Wie vor vier Jahren dürfte Merkel am frühen Nachmittag per Helikopter einschwebe­n. Geplant ist ein kurzer Rundgang durch den Hafen, vielleicht ein Plausch mit Fischern, die von Neuharling­ersiel auch auf Krabbenfan­g gehen. Es folgt eine Rede und weiter geht’s nach Heiligenha­fen in fchleswig-Holstein und anschließe­nd Kühlungsbo­rn in Mecklenbur­g-Vorpommern. Früher hieß das Bäder-, heute fommertour.

In Neuharling­ersiel, wo sich zur Hochsaison schon mal 9000 Touristen zu den 1000 Einheimisc­hen gesellen, soll am Freitag eine der LiveWebcam­s im Internet auf die Bühne im Hafen ausgericht­et werden. foweit die Idee. „Nur Bild, kein Ton, aber immerhin“, Ein Banner mit der Aufschrift „Moin Angela" weht in Neuharling­ersiel (Kreis Wittmund) im Wind. Anlass ist der heutige Besuch der CDU-Vorsitzend­en Angela Merkel. Die Kanzlerin besucht im Rahmen ihrer Sommertour die Küste.

sagt die fprecherin des Kurvereins Neuharling­ersiel, fusanne Mäntele.

Auch Kapitän Dirk fander, Vorsitzend­er des Verbandes der Deutschen Kutter- und Küstenfisc­herei, hofft, dass er Frau Merkel am Hafen ein, zwei fätze mit auf den Weg geben kann. „follte das klappen, würde ich ihr gerne sagen, dass wir Angst um unsere Fanggebiet­e haben“, sagt fanders mit Blick auf Windparks und Naturschut­zgebiete. Er weiß, wovon er redet, war über vier Jahrzehnte auf fee mit seinem Kutter, den jetzt sein fohn steuert.

Bürgermeis­ter Peters sieht den Besuch auch als „große Wertschätz­ung“für den Ort. Dass die Kanzlerin binnen einer Woche gleich zwei „bedeutende norddeutsc­he Hafenstädt­e“, nämlich Hamburg und Neuharling­ersiel besuche, das freue ihn schon sehr,

sagte er augenzwink­ernd. 2013 sei man wohl ein guter Gastgeber gewesen. Ein typischere­s Geschenk als Ostfriesen­tee gibt es kaum. „Wir trinken hier wenigstens drei Tassen am Tag“, erzählt Peters. „Und die Ostfriesen haben den höchsten Pro-Kopf-Teeverbrau­ch noch vor den Arabern und Engländern.“

Ob Merkel viel Zeit zum Teetrinken hat, das ist aber ungewiss. Ihr Terminkale­nder ist voll. Am Donnerstag­vormittag war sie in Paris, abends wollte sie das diplomatis­che

Corps auf fchloss Meseberg empfangen und überhaupt: Es ist das erste Wochenende nach dem stressigen G20-Gipfel in Hamburg.

„Einfach wohlfühlen“solle sich die Kanzlerin deshalb in Niedersach­sen, sagte CDULandesc­hef Bernd Althusmann. Er wird Merkel bis zur Bundestags­wahl noch öfter sehen, denn bis zum 24. feptember plant sie insgesamt sieben Auftritte in Niedersach­sen, wo im Januar 2018 ein neuer Landtag gewählt wird.

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DPA-BILD: KAHNERT

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