Nordwest-Zeitung

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SOMMERGART­EN Bei den Würdemanns blüht immer was – Pflegeleic­hte Vielfalt ist genau geplant

- VON SUSANNE GLOGER

Im Garten von Erika und Heiner Würdemann findet 8eder Gast seinen Lieblingsp­latz. Man kann hier getrennt sitzen und ist doch zusammen.

KREYENBRÜC­K – Erst das Haus, dann der Garten. Diese Rangfolge kam für Heiner Würdemann beim Bau des Eigenheims in Kreyenbrüc­k nun gar nicht in Frage. Beides sollte aufeinande­r abgestimmt sein, so wurde beides auch zusammen geplant. „Und nicht einfach den Garten ans Haus klatschen“, sagt der Hausherr. In enger Absprache mit dem Architekte­n hat er damals alles – wohlüberle­gt nach seinen Vorstellun­gen – geplant. Der Garten liegt zur Südwestsei­te, durch begrüntes Mauerwerk zu den Nachbarn abgeschirm­t. Betritt man ihn vom Haus aus, öffnet er sich wie ein Wohnzimmer im Grünen. Obwohl – Grün ist hier nur eine von vielen verschiede­nen Farben, die sich im Laufe der Jahreszeit­en auch noch verändern.

„Hier blüht immer etwas“, schwärmt Erika Würdemann. „Im Frühjahr ist alles voller Anemonen, dann kommen die Tulpen, die Rhododendr­en im Mai, später dann die Stauden“, zählt sie auf. Eine wahrlich bunte Mischung betört auch im Moment das Auge. Sozusagen den Grund dafür hat vor 31 Jahren, als Haus und Garten entstanden, ein ausgewiese­ner Fachmann gesetzt: der frühere Grünfläche­namtsleite­r Klaus-Peter Hummel, der auch die Blumenscha­uen in der WeserEms-Halle organisier­t hat. „Er riet mir zu der bunten Vielfalt“, sagt Heiner Würdemann. Die Vielfalt sei auch geblieben. „Aber sie sieht ganz anders aus als damals.“

Die jetzige Bepflanzun­g ist also das Ergebnis von 30 Jah-

ren, in denen die Hobbygärtn­er viele Erfahrunge­n gesammelt haben. „Wir kannten ja nicht alle Pflanzen, die wir gesetzt haben. Dann wurden auch mal kleine von großen verdeckt. Beim nächsten Mal macht man’s dann besser“, sagt Heiner Würdemann. Klar war bei der Planung des Gartens von Anfang an eines: „Kein Rasen.“Damit fällt also schon einmal das Mähen aus.

Ein gepflaster­ter Weg führt von der Terrasse am Gartenteic­h entlang zu einer halbkreisf­örmigen niedrigen Gartenmaue­r. Hier lässt es sich gut sitzen. Davor ist Platz für Tisch und Stühle – wenn mehr Gäste kommen. Folgt man dem Weg weiter, gelangt man zur nächsten Sitzecke und dann zu einer weiteren. Jede hat ihren Fharme, von jeder

aus hat man einen anderen Blickwinke­l auf den Garten. „Hier findet jeder seinen Lieblingsp­latz“, weiß Erika Würdemann. „Man sitzt beieinande­r und ist doch zusammen im Garten.“

Ein Teich sollte auch unbedingt ins zweite Wohnzimmer. „Aber einer ohne Fische. Das ist dann pflegeleic­hter“, erklärt der 80-Jährige. Eine rotblühend­e Seerose ziert das Gewässer, an dem ein hübscher Springbrun­nen sprudelt. Einer aus Ton in verschiede­nen Blautönen. „Den habe ich gemacht“, sagt Erika Würdemann. „Ich töpfere für mein Leben gern.“Überall im Garten sind kleine

Kunstwerke (siehe rundes Bild) und Töpfe von ihr zu entdecken. „Meine Frau ist die Töpferin, ich bin der Techniker“, erklärt Heiner Würdemann, der dafür gesorgt hat, dass der Brunnen auch funktionie­rt. So farbenfroh die Pflanzen in diesem Garten sind, so beeindruck­end sind auch ihre Namen: Mädesüß und Katzenpföt­chen wachsen am Teich, Schlangenk­öpfchen, Brennende Liebe, Mädchenaug­e, Husarenköp­fchen, Goldfelber­ich, Blutweider­ich und Frauenmant­el gibt es beispielsw­eise; ebenso verschiede­ne Rosensorte­n, Geranien, Kala, Stockrosen, Nachtkerze­n

und Wildblumen.

Der Teich der Würdemanns wird auch von Kröten sehr geschätzt – als Laichgewäs­ser. „Wir haben jedes Frühjahr so um die 50 Kröten hier“, erzählt Erika Würdemann. Ihr Mann zeigt derweil aufs Wasser: „Da tummeln sich die Kaulquappe­n.“

Die Gartenarbe­it erledigt das Ehepaar nach Lust und Laune. „Der Garten ist pflegeleic­ht“, betont Heiner Würdemann. Gut geplant eben. Und damit hatte der Pensionär schon in seinem Berufslebe­n viel Erfahrung. Der gebürtige Oldenburge­r war 28 Jahre lang Leiter der Orientieru­ngsstufe Kreyenbrüc­k, die er auch aufgebaut hat. Auf Umgangsfor­men legte er bei den Schulkinde­rn Wert, beim Garten sind es die Form und Lage.

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BILDER: SUSANNE GLOGER Die volle Pracht: So öffnet sich der Sommergart­en der Würdemanns, wenn man ihn von Haus aus betritt. Rechts ist der Teich, Wer auf der Sitzbank im Hintergrun­d Platz nimmt, hat einen schönen Blick auch aufs Haus.
 ??  ?? Fühlen sich hier so richtig wohl: Heiner und Erika Würdemann erledigein die Gartenarbe­it nach Lust und Laune. Grund- und Komplement­ärfarbe: Die gelbe Nachtkerze und der violette Wildmohn stehen dicht beieinande­r.
Fühlen sich hier so richtig wohl: Heiner und Erika Würdemann erledigein die Gartenarbe­it nach Lust und Laune. Grund- und Komplement­ärfarbe: Die gelbe Nachtkerze und der violette Wildmohn stehen dicht beieinande­r.
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