Nordwest-Zeitung

Schwerer Schaden

- VON FRIEDEMANN DIEDERICHS, BÜRO WASHINGTON

Nur ein gutes Drittel aller US-Bürger ist mit der Arbeit von US-Präsident Donald Trump derzeit zufrieden. Während ein solch vernichten­des Umfrageerg­ebnis – das schlechtes­te aller Präsidente­n in den ersten sechs Monaten ihrer Amtszeit seit mehr als 70 Jahren – für andere Politiker Anlass zu kritischer Reflexion wäre, ist die Reaktion von Trump eben typisch Trump: Die gemeinsame­n Umfragen des Senders ABC und der „Washington Post“seien notorisch inakkurat, so eine Twitter-Botschaft des Betroffene­n.

Doch vor allem die Russland-Affäre fordert ihren Preis und unterminie­rt langsam, aber sicher nicht nur die Glaubwürdi­gkeit, sondern auch die kaum voranrücke­nde politische Agenda des Präsidente­n. Frische Meldungen sprechen dafür, dass er länger von dem Treffen seines ältesten Sohnes mit einer russischen Anwältin zum Thema Hillary Clinton wusste, als er es bisher zugab. Vermutlich hat Trump also auch in diesem Punkt dem Volk die Unwahrheit gesagt. Das erhöht auch den Schaden für die Republikan­er-Partei, die angesichts des Dramas in Lethargie und Ratlosigke­it verfallen ist. Was tun mit Trump? Mit Blick auf die Kongress-Zwischenwa­hlen in 2018 stehen Amerikas Konservati­ve fast schon vor einer existenzie­llen Frage. Denn nur noch die Hardcore-Fans halten zu Trump.

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