Schwerer Schaden
Nur ein gutes Drittel aller US-Bürger ist mit der Arbeit von US-Präsident Donald Trump derzeit zufrieden. Während ein solch vernichtendes Umfrageergebnis – das schlechteste aller Präsidenten in den ersten sechs Monaten ihrer Amtszeit seit mehr als 70 Jahren – für andere Politiker Anlass zu kritischer Reflexion wäre, ist die Reaktion von Trump eben typisch Trump: Die gemeinsamen Umfragen des Senders ABC und der „Washington Post“seien notorisch inakkurat, so eine Twitter-Botschaft des Betroffenen.
Doch vor allem die Russland-Affäre fordert ihren Preis und unterminiert langsam, aber sicher nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern auch die kaum voranrückende politische Agenda des Präsidenten. Frische Meldungen sprechen dafür, dass er länger von dem Treffen seines ältesten Sohnes mit einer russischen Anwältin zum Thema Hillary Clinton wusste, als er es bisher zugab. Vermutlich hat Trump also auch in diesem Punkt dem Volk die Unwahrheit gesagt. Das erhöht auch den Schaden für die Republikaner-Partei, die angesichts des Dramas in Lethargie und Ratlosigkeit verfallen ist. Was tun mit Trump? Mit Blick auf die Kongress-Zwischenwahlen in 2018 stehen Amerikas Konservative fast schon vor einer existenziellen Frage. Denn nur noch die Hardcore-Fans halten zu Trump.
@ Den Autor erreichen Sie unter forum@infoautor.de