DaDENLösser bringen Aufschwung
VERKEHR 27- Fuhte Bahnstrecke Oldenburg-Bremen – Kleine Orte profitieren
Hude unter Volldampf. Der Bahnhof war die „Keimzelle“der positiven Ortsentwicklung.
HUDE/TWEELBÄKE/NEUENWEGE – Mewas mehr als 44 Kilometer von der Großherzoglich-Oldenburgischen Eisenbahn (GOE) verlegte Bahngleise zwischen Oldenburg und Bremen brachten ab 1867 den wirtschaftlichen Aufschwung auch für den Ort Hude. 150 Jahre war es am 14. Juli her, dass die Bahnstrecke mit dem Bahnhof Hude offiziell in Betrieb genommen wurde. Einen Tag später ist der reguläre Zugverkehr gestartet.
Bahnstre ke teilt den Ort
Der Klosterort wird seitdem zwar von der Bahnstrecke geteilt, aber er hat auch enorm profitiert und sich seit der Inbetriebnahme des Zugverkehrs rasant entwickelt zu einem beliebten Wohn- und Gewerbestandort.
Wi hti er Knotenpunkt
Auch heute noch ist Hude ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Nordwesten. Der Grundstock dafür wurde schon 1875 gelegt, als die rund 43 Kilometer lange Bahnstrecke Hude-BrakeNordenham eröffnet wurde und den Wesermarsch-Häfen
über Hude den Anschluss an das Eisenbahnnetz ermöglichte. Auch das Postamt war 1867 gleich mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke von Sandersfeld nach Hude an den Bahnhof verlegt worden. Hier wurden Pakete und Briefpost auf die richtigen Züge verteilt. Im Eisenbahnknotenpunkt Hude gab es damals viel zu tun. In den Anfangsjahren war Hude wichtiger Umschlagplatz, vor allem für Viehtransporte.
Zahlreiche Firmen wurden gegründet: Die Huder Torffabrik wurde im Jahr 1882 ins Leben gerufen. Als Eisenbahnstandort bot Hude ideale Bedingungen für den Vertrieb.
Die Huder Benzinfabrik der Bremer Chemischen Fabrik AG produzierte ab 1890 das Benzin „Hudolin“. Für die Benzinproduktion kam das Rohbenzin aus den USA nach Bremerhaven und von dort in Kesselwaggons nach Hude zur Weiterverarbeitung. Beide Werke gibt es nicht mehr.
Dafür aber hat sich das Amazonenwerk aus Gaste (Osnabrück), das 1958 direkt an der Bahn in Hude ein Zweigwerk eröffnete, prächtig entwickelt.
Der alte Huder Bahnhof mit seiner Empfangshalle, seinerzeit einer der schönsten im Nordwesten, steht nicht mehr. Es war ein besonderes Bauwerk mit einer nach beiden Seiten gleichwertig gestalteten Fassade. Der Bahnhof sollte so auch als Bingelied zwischen
den durch die Schienen getrennten Ortsteile dienen.
Bahnhof ab erissen
1988 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen, obwohl die Huder heftig dagegen protestierten. Der Bahnhof wurde schließlich als „Keimzelle“der Ortsentwicklung gesehen. Denn mit dem Pfeifen der Dampflokomotiven wurde Hude 1867 aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und wurde zu einem „zentralen Ort“mit beinahe städtischem Charakter, wie es in der Chronik „Hude in alter Zeit“von Karl Lührmann heißt.
P Auch der Bahnhof Wüsting wurde vor 150 Jahren in Betrieb genommen. Die Ð-Redaktion freut sich über historische Aufnahmen aus dem Wüstinger Bahnhofsumfeld, gerne per Mail an: red.hude@nwzmedien.de