Zerstörungswut von frustrierten Schülern
In Ferienzeit häufen sich Meldungen 5on beschädigten Schulen
HANNOVER DPA – Eine zerstörte Schulfassade in Adendorf, entleerte Feuerlöscher in einer Wolfsburger Sporthalle, eine demolierte Tischtennisplatte auf dem Schulhof in Lingen. In der Ferienzeit häufen sich die Meldungen von mutwillig beschädigten Schulgebäuden. Allein in der ersten Ferienhälfte meldeten die Polizeiwachen im Land mehr als 15 Fälle von Vandalismus.
Tatsächlich sei festzustellen, dass Einbrüche in Schulen überwiegend in der unterrichtsfreien Zeit vorkämen, bestätigt die Stadt Hannover. „Zur Schulzeit ist einfach die Entdeckungsgefahr größer“, erklärt Thomas Figge von der Polizei Wolfsburg, der den Trend ebenfalls beobachtet hat. Die Täter sind Figge zufolge oft ehemalige Schüler oder zumindest Jugendliche
im schulfähigen Alter, deshalb gelten Motive wie Schulfrust als wahrscheinlich. Auch aus den Zahlen des Landeskriminalamtes
(LKA) über Sachbeschädigungen an Schulen geht hervor, dass die Tatverdächtigen der vergangenen fünf Jahre zu mehr als 98 Prozent Kinder und Jugendliche waren. Eine erkennbare Häufung von Vandalismus in den Sommermonaten ist in der LKA-Statistik für die Jahre 2015 und 2016 nicht zu erkennen. Trotzdem lässt sich daraus lesen, dass Schüler in der Ferienzeit gezielt an den geschlossenen Schulen randalieren – denn die Fälle aus den übrigen Monaten können auch Sachbeschädigungen im regulären Schulalltag einschließen.
Auf der Jagd nach Diebesgut seien die Randalierer selten, sagt Figge. In der Mehrzahl der Fälle gehe es um Verwüstung oder Zerstörung. Einige Schulen setzen mittlerweile Video-Überwachung ein oder entwickeln andere Sicherheitskonzepte, um abzuschrecken und Randalierer identifizieren zu können.