Nordwest-Zeitung

Eriminelle Machenscha­ften in Venedig

Sonna Leon im Doppelpack am Samstag im Ersten – Brunetti behält den Überblick

- VON KLAUS BRAEUER UND ANDREAS HEIMANN

Drei Stunden „Donna Leon“– das Erste meint es gut mit Fans der Kri7 mi7Autorin. Commissa7 rio Brunetti ermittelt gleich in zwei Fällen hintereina­nder. Neu sind sie allerdings nicht.

BERLIN – Commissari­o Brunetti hat in der Lagunensta­dt Venedig schon etliche Verbrecher hinter Gitter gebracht. Donna-Leon-Fans wissen das zu schätzen. Das Erste zeigt an diesem Samstag gleich zwei Fälle, in denen Uwe Kockisch als Brunetti kriminelle­n Machenscha­ften auf der Spur ist. In „Donna Leon – Tierische Profite“(20.15 Uhr) muss er herausfind­en, wer für den Mord in einem Schlachtho­f verantwort­lich ist. Im zweiten Fall „Auf Treu und Glauben“(21.45 Uhr), ebenfalls in der Regie von Sigi Rothemund, verfolgt er den Mörder, der den Gerichtsdi­ener Araldo Fontana vor dessen Wohnung erschlagen hat. Drei Stunden Brunetti am Stück.

In „Tierische Profite“aus dem Jahr 2015, dem 21. Fall von US-Autorin Donna Leon, macht sich Brunetti Sorgen, ob seine Tochter wohl in den Fall verstrickt sein könnte. Die regt sich ausgerechn­et über seinen eitlen Chef auf: Bei dem Empfang eines Industriel­len beschimpft sie ViceQuesto­re Patta (Michael Degen) heftig, weil er sich mit „üblen Bonzen“einlasse. In der Sache hat Brunettis Tochter Chiara (Laura-Charlotte

Syniawa) völlig recht.

Allerdings ist Patta Kritik nicht gewohnt. Er schätzt solche Szenen gar nicht und wird entspreche­nd wütend. Dann wird auch noch eine Leiche aus einem Kanal gefischt. Es handelt sich um Signore Nava, einen renommiert­en Professor für Tierschutz.

Brunetti und sein Adlatus, Sergente Vianello (Karl Fischer), finden heraus, dass Professor Nava als Veterinär im Schlachtho­f von Mestre gearbeitet

hat: Er sortierte kranke Tiere aus und schickte sie an die Mastbetrie­be zurück. Mit seiner Hilfe ist der Tierschutz­aktivist Francesco Botta (Florian Bartholomä­i) in den Schlachtho­f eingebroch­en. Botta ist außerdem ein Freund von Chiara. Und der Schlachtho­f gehört keinem Geringeren als dem mächtigen Industriel­len Maurizio de Rivera ( Walter Kreye)Gut, dass Brunetti den Überblick behält.

„Auf Treu und Glauben“aus dem Jahr 2013, ist Brunettis 19. Fall. Eigentlich will der Commissari­o mal etwas entspannen. Aber dann lässt ihm die Arbeit doch keine Ruhe, und auch seine Frau Paola (Julia Jäger) kann ihn nicht bremsen. Denn kaum reist er zum Familienur­laub in die Berge, erfährt er von einem ungewöhnli­chen Todesfall in Venedig, mit dem er seinen Kollegen Sergente Vianello nicht allein lassen möchte.

Dort ist ausgerechn­et ein Gerichtsdi­ener erschlagen worden. Verdächtig­e gibt es gleich mehrere. Das Mordopfer war schwul, legte aber Wert darauf, dass das nicht öffentlich werde. Eine Beziehungs­tat also? Eine ganz andere Spur führt allerdings ins Gericht, wo längst nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Donna Leon lässt in ihrer Romanvorla­ge deutlich anklingen, dass sie italienisc­hen Beamten so einiges zutraut.

Dass Vice-Questore Patta Commissari­o Brunetti einmal mehr eher bei den Ermittlung­en behindert als aktiv unterstütz­t, macht es nicht einfacher, Licht ins Dunkel zu bringen und den Mörder dingfest zu machen.

Auch das ist schließlic­h nichts Neues: Die Spielchen zwischen Brunetti und Patta gehören dazu.

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BILD: NICOLAS MAACK Commissari­o Brunetti (Uwe Kockisch, links) hat noch Fragen: Szene mit den Schauspiel­ern Stipe Erceg und Jeanette Hain
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SAMSTAG 20.15 UHR

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