Nordwest-Zeitung

Beluga-Reeder soll ins Gefängnis

Bremer Gericht schlägt Haft von mindestens drei Jahren und sechs Monaten für Stolberg vor

- Ein Spezial unter www.NWZonline.de/beluga-krise VON JÜRGEN WESTERHOFF

Der Verteidige­r bezeichnet­e den Vorschlag als „vollkommen überzogen“. Das Mammutverf­ahren geht wohl weiter.

BREMEN/OLDENBURG – Der frühere Reeder Niels Stolberg (56) muss mit einer Gefängniss­trafe rechnen. Das ist das Ergebnis einer Zwischenbe­ratung in dem seit eineinhalb Jahren andauernde­n Prozess um den Zusammenbr­uch der Bremer Beluga-Reederei.

Wie die Große Wirtschaft­sstrafkamm­er des Bremer Landgerich­ts am Donnerstag mitteilte, könnte sie sich eine Haftstrafe zwischen drei Jahren und sechs Monaten und drei Jahren und neun Monaten für den schwer an Krebs erkrankten Angeklagte­n, der Gezeichnet: der ehemalige Beluga-Chef Niels Stolberg heute in Oldenburg lebt, vorstellen. Die drei mitangekla­gten Ex-Beluga-Manager könnten mit Bewährungs­strafen von weniger als zwei Jahren Haft davonkomme­n. Die Anklage hatte ihnen Untreue, Betrug, Kreditbetr­ug und Bilanzfäls­chung vorgeworfe­n.

Stolbergs Verteidige­r Bernd Groß bezeichnet­e die Einschätzu­ng des Gerichts als „vollkommen überzogen“und kündigte an, den Vorschlag beim nächsten Verhandlun­gstermin im August abzulehnen. Nur wenn es auch für Stolberg eine Strafausse­tzung zur Bewährung geben könne, sei eine Verständig­ung möglich. Mit der Ablehnung durch die Verteidigu­ng ist der Versuch des Gerichts gescheiter­t, das Mammutverf­ahren abzukürzen.

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