Besser gegen Cyberangriffe gewappnet
Pistorius stellt Konzept zum Katastrophenschutz vor – Neue Einheiten stationiert
Das Innenministerium sieht das Land für Katastrophen gerüstet. Gefahren drohen auch aus dem Netz.
HANNOVER/OLDENBURG – EiCdersachsen hat die Einheiten für den Katastrophenschutz neu aufgestellt, um für zukünftige Bedrohungen gut gerüstet zu sein. Neue zentrale Landeseinheiten seien nun etwa in Hannover, Braunschweig, Northeim und im Raum Oldenburg stationiert, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit. Anlässlich seiner Sommerreise stellte Innenminister Boris Pistorius (SPD) ein neues Konzept
vor, wie der Katastrophenschutz landesweit künftig aufgestellt wird. Die verschiedenen Einheiten für Betreuung, Wasserrettung, Verpflegung, Patiententransport und Logistik können miteinander kombiniert werden.
Insgesamt wurden in diesem Jahr sechs Millionen Euro in Katastrophenschutz investiert – unter anderem in winterharte Zelte, Transportbusse und Material für 500 neue mobile Betreuungsplätze. „Ein modern aufgestellter Katastrophenschutz ist extrem wichtig“, sagte Pistorius bei der Vorstellung des Konzepts in Hannover.
Angriffe machten an Landesgrenzen keinen Halt, erklärte Pistorius weiter. Flexible Einheiten seien für Flächenländer wie Niedersachsen sehr wichtig. Die zusätzlichen Einheiten sollen in Zukunft die Arbeit der lokalen Katastrophenschutzbehörden ergänzen.
In das Konzept sind Erfahrungen aus der Vergangenheit eingeflossen. Die Versorgung von vielen Flüchtlingen gleichzeitig 2015/16 habe etwa gezeigt, dass robuste und winterfeste Zelte benötigt werden, hieß es aus dem Ministerium. 300 wurden nun neu angeschafft – inklusive Heizungen. Im Katastrophenfall können sie eingesetzt werden.
Eine wichtige Einheit ist dem Innenministerium zufolge auch die zur Wasserrettung. Deren Einsatzkräfte können Menschen, die im Krisenfall vom Wasser eingeschlossen sind, versorgen, transportieren und auch deren Verletzungen vor Ort behandeln. Dazu gehören auch Taucher. All diese Fähigkeiten werden bei einem extremen Hochwasser gebraucht. Das hatte sich im Jahr 2013 beim Jahrhunderthochwasser an der Elbe gezeigt. Aber Gefahren drohten in Zukunft nicht nur durch außergewöhnliche Wetterlagen, sondern auch durch Terror- oder Cyberangriffe, betonte Pistorius.
Es gehe beim Katastrophenschutz auch darum, die Folgen von möglichen Cyberangriffen auf kritische Infrastruktur für die Menschen vor Ort abzuschwächen. „Wenn die Server eines Krankenhauses gecrasht werden, funktionieren nicht nur die Rechnungen nicht mehr, sondern auch die Radiologie“, beschrieb Pistorius. In diesem Fall müssten etwa Krebspatienten in andere Krankenhäuser gebracht werden, um rechtzeitig ihre Behandlung fortsetzen zu können.