Nordwest-Zeitung

Lachs bleibt Lieblingsf­isch der Deutschen

Deutlicher Preisansti­eg – Was das mit einer Laus zu tun hat

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HAMBURG/DPA – Ob im Salat, auf Schwarzbro­t, mit Meerrettic­h, geräuchert oder gegrillt – Lachs steht in Deutschlan­d hoch im Kurs. „Trotz des enormen Preisansti­egs behauptet er seine Position als Speisefisc­h Nummer eins in Deutschlan­d“, sagt Matthias Keller, Geschäftsf­ührer des Fisch-Informatio­nszentrums (FIZ) in Hamburg. Lachs hat einen Marktantei­l von rund 20 Prozent bei Speisefisc­hen.

Als Maßstab für den Preiszuwac­hs nennt er Räucherfis­chwaren, bei denen Lachs etwa 90 Prozent ausmache. Allein in den ersten fünf Monaten 2017 sei der durchschni­ttliche Einkaufspr­eis für die Verbrauche­r um über 10 Prozent auf derzeit 17,10 Euro pro Kilogramm gestiegen.

Dennoch sei der Markt in Deutschlan­d stabil. Verbrauche­r akzeptiert­en offensicht­lich höhere Preise, schränkten sich aber möglicherw­eise leicht im Konsum ein. „Allerdings kommt man bei Lachs – wie auch bei Nordseekra­bben – doch so langsam in Preisregio­nen, wo es schmerzt.“

Auch beim Import sei

Lachs inzwischen recht teuer. Im ersten Quartal 2017 kostete das Kilogramm Frischlach­s im Ganzen durchschni­ttlich 7,67 Euro gegenüber 5,86 Euro im Vorjahr – ein Plus von satten 30 Prozent. Je höher der Verarbeitu­ngsgrad, desto teurer:

Lachsfilet kostete in dem Zeitraum 11,66 Euro pro Kilogramm (9,28 Euro).

Für den Preisansti­eg gibt es mehrere Gründe. Zum einen spielt die Lachslaus, die dem Hauptliefe­ranten Norwegen zusetzt und Produktion­sausfälle

verursacht, eine Rolle. Die Maßnahmen gegen den Schädling verteuern nach Branchenan­gaben den Kilogramm-Preis um einen Euro. Auch in Chile gibt es Ausfälle. Hinzu kommt die große Nachfrage.

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DPA-BILD: HOLLEMANN Norwegisch­er Zuchtlachs auf einem Wochenmark­t in Langenhage­n

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