Wassermassen machen Turnierleitung zu schaffen
Ausfälle auf Springplatz – Nachwuchs zeigt sich verbessert – Gut gefüllte Starterfelder
RASTEDE – Der Turnierleiter und der Verbandschef können mehr als zufrieden sein, sich entspannt zurücklehnen. Die 69. Auflage des Oldenburger Landesturniers hat den erhofften erfolgreichen Verlauf genommen. Auch das mitunter regnerische Wetter hielt 33 000 Zuschauer nicht davon ab, an den sechs Turniertagen 109 Prüfungen im Rasteder Schlosspark hautnah mitzuverfolgen.
„Alle, die da waren, haben sehr guten Sport gesehen“, sagt Michael George (63), Vorsitzender des Oldenburger Reiterverbandes. Die vor zwei, drei Jahren angeschobene Ausbildungsoffensive trägt erste Früchte. „Wir haben viele flüssige Ritte gesehen, besser ausgebildete Reiter und Pferde“, ergänzt Turnierchef Jan-Christoph Egerer (50).
Beeindruckend war auch die Prozentzahl bei den Starterfüllungen. In einigen Prüfungen lag dieser Wert bei nahezu 100 Prozent. Das heißt: Wenn beispielsweise 35 Reiter für eine Prüfung gemeldet hatten, ritten diese 35 auch tatsächlich in den Parcours ein. Bei vielen Turnieren in Deutschland liegt dieser Wert gerade bei 50 oder 60 Prozent. „Auch das spricht für Rastede und das Landesturnier“, sagt Verbandschef George.
Allein 43 Prüfungen sollten auf dem Springplatz stattfinden. Besser gesagt: ursprünglich und bei Sonnenschein. Denn heftige Regenschauer zwangen die Turnierleitung einmal mehr zu Streichungen. „Die Ausfälle mussten sein. Der Boden war nass und rutschig. Der Rasen hätte der Belastung nicht standgehalten. Außerdem geht die Sicherheit für Mensch und Tier über alles“, räumen Egerer und George erst auf Nachfrage ein.
Und vorbei ist es mit ihrer entspannten Haltung. Kein Wunder, ist doch die Entwässerung des Rasens im unter Denkmalschutz stehenden Schlosspark im Bereich des Hauptplatzes ein leidiges Thema. Schon 15, 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter können den idyllisch gelegenen Springplatz mit Matschflächen übersäen. Schätzungsweise 200 000 Euro würde eine Komplettsanierung kosten. Ein moderner Sportrasen – mit dem nötigen Unterbau und einer zeitgemäßen Drainage – verkraftet heutzutage 50 Liter pro Quadratmeter.
„Das muss auf einer vernünftigen Basis mit den richtigen Leuten besprochen werden“, sagt die Chefetage unisono. Im kommenden Jahr feiert Rastede das 70. Jubiläum des Landesturniers. Eine gute Gelegenheit, einen neuen Springplatz zu präsentieren.