Nordwest-Zeitung

Froome feiert vierten Triumph

Brite gewinnt Tour de France – Greipel verpasst knapp Etappensie­g

- VON STEFAN TABELING UND ANDREAS ZELLMER

In der Endabrechn­ung lag Froome 54 Sekunden vor dem Zweitplatz­ierten. Emanuel Buchmann belegte Rang 15.

PARIS – Christophe­r Froome gönnte sich auf seiner Tour d’Honneur ein Gläschen Champagner Rosé, von seinen Teamkolleg­en gab es eine Bierdusche. André Greipel (Rostock) stürmte dagegen auf den Champs Élysées haarscharf am Sieg-Hattrick vorbei. Beim Schlussakt der 104. Tour de France rollte Froome nach mehr als 3450 Kilometern zum vierten Mal im Gelben Trikot über den Pariser Prachtboul­evard. Greipel war indes beim abschließe­nden Prestigesp­rint als Zweiter der dritte Erfolg nach seinen Siegen 2015 und 2016 nicht vergönnt. So blieb es aus deutscher Sicht bei den fünf Etappensie­gen von Marcel Kittel und den Erinnerung­en an einen stimmungsv­ollen Auftakt in Düsseldorf.

Radprofi Greipel musste sich am Sonntag auf der 103 Kilometer langen Schlusseta­ppe nur dem Niederländ­er Dylan Groenewege­n geschlagen geben. „Nah dran ist nicht gewonnen. Ich hätte ein Feier mit Familie: Tour-Sieger Christophe­r Froome aus Großbritan­nien hält im Ziel seinen Sohn Kellan im Arm.

Stückchen früher losfahren müssen“, sagte Greipel. Damit endete für den deutschen ExMeister eine Serie, nachdem er seit 2011 immer mindestens

einen Tagessieg geholt hatte. Drei Wochen stand er im Schatten von Supersprin­ter Kittel. Der Thüringer, der in den Massenspri­nts die Konkurrenz düpiert hatte, war nach kurzem Heimaturla­ub nach seinem Tour-Sturz zur Siegerfeie­r wieder geladen.

Ansonsten hieß es bei der Tour „Rule Britannia“– mal wieder. Nach 2013, 2015 und 2016 stand der in Nairobi geborene Froome (32) wieder ganz oben auf dem Siegerpode­st. „Es ist ein unglaublic­hes Gefühl, wieder im Gelben Trikot nach Paris zu fahren“, sagte Froome, der trotz Nieselrege­ns von einem Millionenp­ublikum am Straßenran­d bejubelt wurde. Nur noch ein Erfolg fehlt ihm bis zu den Fünffach-Siegern Jacques Anquetil (Frankreich), Eddy Merckx (Belgien), Bernard Hinault (Frankreich) und Miguel Indurain (Spanien).

Gerade einmal 54 Sekunden betrug Froomes Vorsprung auf den Zweitplatz­ierten Rigoberto Uran (Kolumbien). Auch der drittplatz­ierte Franzose Romain Bardet lag vor dem Zeitfahren in Marseille am vorletzten Tag nur 23 Sekunden hinter dem Briten. Doch auch ein Pfeifkonze­rt der französisc­hen Fans im Stade Velodrome gegen Froome am Samstag konnte ihrem Liebling Bardet nicht mehr zum ersten Toursieg der Gastgeber seit Bernard Hinault 1O85 verhelfen. Bester Deutscher im Gesamtklas­sement war Emanuel Buchmann (Ravensburg) auf dem 15. Platz.

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AP-BILD: CAMUS

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