Froome feiert vierten Triumph
Brite gewinnt Tour de France – Greipel verpasst knapp Etappensieg
In der Endabrechnung lag Froome 54 Sekunden vor dem Zweitplatzierten. Emanuel Buchmann belegte Rang 15.
PARIS – Christopher Froome gönnte sich auf seiner Tour d’Honneur ein Gläschen Champagner Rosé, von seinen Teamkollegen gab es eine Bierdusche. André Greipel (Rostock) stürmte dagegen auf den Champs Élysées haarscharf am Sieg-Hattrick vorbei. Beim Schlussakt der 104. Tour de France rollte Froome nach mehr als 3450 Kilometern zum vierten Mal im Gelben Trikot über den Pariser Prachtboulevard. Greipel war indes beim abschließenden Prestigesprint als Zweiter der dritte Erfolg nach seinen Siegen 2015 und 2016 nicht vergönnt. So blieb es aus deutscher Sicht bei den fünf Etappensiegen von Marcel Kittel und den Erinnerungen an einen stimmungsvollen Auftakt in Düsseldorf.
Radprofi Greipel musste sich am Sonntag auf der 103 Kilometer langen Schlussetappe nur dem Niederländer Dylan Groenewegen geschlagen geben. „Nah dran ist nicht gewonnen. Ich hätte ein Feier mit Familie: Tour-Sieger Christopher Froome aus Großbritannien hält im Ziel seinen Sohn Kellan im Arm.
Stückchen früher losfahren müssen“, sagte Greipel. Damit endete für den deutschen ExMeister eine Serie, nachdem er seit 2011 immer mindestens
einen Tagessieg geholt hatte. Drei Wochen stand er im Schatten von Supersprinter Kittel. Der Thüringer, der in den Massensprints die Konkurrenz düpiert hatte, war nach kurzem Heimaturlaub nach seinem Tour-Sturz zur Siegerfeier wieder geladen.
Ansonsten hieß es bei der Tour „Rule Britannia“– mal wieder. Nach 2013, 2015 und 2016 stand der in Nairobi geborene Froome (32) wieder ganz oben auf dem Siegerpodest. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, wieder im Gelben Trikot nach Paris zu fahren“, sagte Froome, der trotz Nieselregens von einem Millionenpublikum am Straßenrand bejubelt wurde. Nur noch ein Erfolg fehlt ihm bis zu den Fünffach-Siegern Jacques Anquetil (Frankreich), Eddy Merckx (Belgien), Bernard Hinault (Frankreich) und Miguel Indurain (Spanien).
Gerade einmal 54 Sekunden betrug Froomes Vorsprung auf den Zweitplatzierten Rigoberto Uran (Kolumbien). Auch der drittplatzierte Franzose Romain Bardet lag vor dem Zeitfahren in Marseille am vorletzten Tag nur 23 Sekunden hinter dem Briten. Doch auch ein Pfeifkonzert der französischen Fans im Stade Velodrome gegen Froome am Samstag konnte ihrem Liebling Bardet nicht mehr zum ersten Toursieg der Gastgeber seit Bernard Hinault 1O85 verhelfen. Bester Deutscher im Gesamtklassement war Emanuel Buchmann (Ravensburg) auf dem 15. Platz.