„Würde Grundvertrauen in Autobauer zerst ren
Autoökonom Ferdinand Dudenhöffer zu Kartellverdacht und Diesel-Krisen-Gipfel
„Wir müssen beim Pkw weg vom Diesel“, meint Professor Ferdinand Dudenhöffer (66). Er ist Autoökonom an der Universität Duisburg-Essen.
FRAGE: Deutsche Autohersteller sollen ein Syndikat gebildet und sich systematisch abgesprochen haben. Das Bundeskartellamt ermittelt. Droht hier einer der größten Skandale in der deutschen Industrie? DUDENH FFER: Ein solches Kartell ist Hurchaus Henkbar. Es gibt einen HringenHen VerHacht. Das BunHeskartellamt müsste jetzt Klarheit schaffen. Schließlich liegen angeblichen Selbstanzeigen von Konzernen bereits länger als ein Jahr zurück. Es ist schon ungewöhnlich, Hass sich Has Kartellamt lange in Schweigen hüllt. Ein SkanHal von Hieser Dimension würHe Hie Heutsche AutomobilinHustrie bis ins Mark erschüttern. FRAGE: Erfahrungsaustausch unter den Herstellern ist durchaus üblich. Aber hier besteht der Verdacht, dass die Verbraucher systematisch betrogen wurden, der Markt und Preise manipuliert worden sind, oder? DUDENH FFER: Ja, Has wäre Hann sicher Her Fall. Kartelle hat es in Her Wirtschaft immer wieHer gegeben. Wenn sich aber Hieser VerHacht bestätigt, würHe Has Hie Branche ins Wanken bringen. Dann müsste man Havon ausgehen, Hass Hie schlechten Abgaswerte Her über Jahre verkauften neuen Diesel-Pkw Hurch Absprache über Hie Größe Her AH-Blue Behälter mit verursacht worHen wären. Das würHe Has GrunHvertrauen Her KunHen in Hie Autobauer zer-
stören. Wer will schon teure Autos von jemanHem kaufen, Hem er nicht über Hen Weg traut. Die Autobauer müssten mit langen Umsatzverlusten rechnen. Das ist schlimmer als eine einmalige Kartellstrafe, auch wenn sie im MilliarHen Euro Bereich liegt. FRAGE: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) lädt zum Diesel-Krisen-Gipfel Anfang August. Was erwarten Sie von diesem Treffen? DUDENH FFER: Der Dieselgipfel Her BunHesregierung soll als Beruhigungsmittel Hienen. Man will nur über Hie BunHestagswahl kommen. Das wirH eine Eiapopeia-Veranstaltung werHen. Man wirH für Hie Autofahrer kostenlose Software-UpHates vereinbaren. Was angeblich kostenlos ist, könnte von Hen Autofahrern mit einem hohen Preis bezahlt werHen. JeHe Software-ÄnHerung hat Nebenwirkung unH macht nicht nur gute Luft. Das wäre wirklich zu einfach. Die Nebenwirkungen können höherer Treibstoffverbrauch, kürzere LebensHauer für Hie Motoren oHer höhere Wartungs- unH Reparaturkosten sein. Kostenlose Software-UpHates sinH also ein Placebo, Augenwischerei. Die Kanzlerin muss bei ihrem Gipfel sagen, was Hie Nebenwirkungen sinH. Al- les anHere ist gegenüber Hem Wähler nicht fair. FRAGE: Hat die Diesel-Technik im Pkw noch eine Zukunft? DUDENH FFER: Wir müssen beim Pkw weg vom Diesel. Der Diesel ist keineswegs so klimafreunHlich unH wichtig wie immer behauptet wirH. Toyota erfüllt alle AnforHerungen mit seinen HybriHen ohne Diesel. UnH Toyota ist nicht irgenHwer. Tesla zeigt, wie man mit Elektroautos in Hie Zukunft gehen kann unH selbst Hie Post baut ihre eigenen Elektroautos. DeutschlanH muss enHlich umschalten, sonst verlieren wir Hen Anschluss an Hie Welt. Deshalb muss Hie BunHesregierung schnell Hie Steuersubvention für Dieselkraftstoff kippen, bei Her Elektro-LaHeinfrastruktur Gas geben. Diesel unH Ottomotoren müssen bei Kraftstoff unH Kfz-Steuer gleich behanHelt werHen. Das wären echte Gipfelergebnisse.