Reisebranche mit Blick auf Türkei gelassen
Bislang kaum Auswirkungen durch verschärften Reisenhinweis
Der Veranstalter FTI rechnet nicht mit Buchungsrückgängen. Zuletzt hatten die Buchungen wieder zugelegt.
MÜNCHEN – Nach der jüngsten Eskalation im Streit mit der Türkei gibt sich die Reisebranche gelassen. „Wir glauben, dass sich die Auswirkungen in engen Grenzen halten werden“, sagte Ralph Schiller, Geschäftsführer des Reiseveranstalters FTI am Wochenende. Mit Buchungsrückgängen rechnet das Unternehmen trotz des verschärften Reisehinweises nicht.
Bei den Kunden sei keine große Beunruhigung festzustellen. So habe es etwa am Freitag lediglich eine zweistellige Zahl an Anrufern in den Call-Centern gegeben, die sich nach Umbuchungen erkundigt oder Fragen zu ihrem Aufenthalt gestellt hätten.
Das Auswärtige Amt hatte zuvor die Reisehinweise für die Türkei verschärft. Allen Türkei-Reisenden wird unter anderem zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor allem Individualreisende sollten sich vor Reiseantritt in sogenannte Krisenvorsorgelisten eintragen.
Zuletzt hatten deutsche Reiseveranstalter von wieder besseren Buchungszahlen für das Land berichtet. Für FTI spricht Schiller von einem zweistelligen prozentualen Wachstum bei Umsatz und Buchungen für das bis Oktober laufende Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr. Für den Sommer seien fast alle Kapazitäten verkauft. „Wir haben keine Krise mehr gespürt in der Türkei“, so Schiller.
Trotz des verschärften Reisehinweises bieten die großen deutschen Reiseveranstalter keine kostenlosen Umbuchungen oder Stornierungen an. Das gilt laut Schiller auch bei FTI. „Die Reisen für die Urlauber finden wie gebucht statt“, hatte der Deutsche Reiseverband am Donnerstag mitgeteilt. „Es gelten die regulären Allgemeinen Geschäftsbedingungen und damit die Storno- und Umbuchungsgebühren“, so der Verband.