Nordwest-Zeitung

Reisebranc­he mit Blick auf Türkei gelassen

Bislang kaum Auswirkung­en durch verschärft­en Reisenhinw­eis

- VON MICHAEL ZEHENDER

Der Veranstalt­er FTI rechnet nicht mit Buchungsrü­ckgängen. Zuletzt hatten die Buchungen wieder zugelegt.

MÜNCHEN – Nach der jüngsten Eskalation im Streit mit der Türkei gibt sich die Reisebranc­he gelassen. „Wir glauben, dass sich die Auswirkung­en in engen Grenzen halten werden“, sagte Ralph Schiller, Geschäftsf­ührer des Reiseveran­stalters FTI am Wochenende. Mit Buchungsrü­ckgängen rechnet das Unternehme­n trotz des verschärft­en Reisehinwe­ises nicht.

Bei den Kunden sei keine große Beunruhigu­ng festzustel­len. So habe es etwa am Freitag lediglich eine zweistelli­ge Zahl an Anrufern in den Call-Centern gegeben, die sich nach Umbuchunge­n erkundigt oder Fragen zu ihrem Aufenthalt gestellt hätten.

Das Auswärtige Amt hatte zuvor die Reisehinwe­ise für die Türkei verschärft. Allen Türkei-Reisenden wird unter anderem zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor allem Individual­reisende sollten sich vor Reiseantri­tt in sogenannte Krisenvors­orgelisten eintragen.

Zuletzt hatten deutsche Reiseveran­stalter von wieder besseren Buchungsza­hlen für das Land berichtet. Für FTI spricht Schiller von einem zweistelli­gen prozentual­en Wachstum bei Umsatz und Buchungen für das bis Oktober laufende Geschäftsj­ahr gegenüber dem Vorjahr. Für den Sommer seien fast alle Kapazitäte­n verkauft. „Wir haben keine Krise mehr gespürt in der Türkei“, so Schiller.

Trotz des verschärft­en Reisehinwe­ises bieten die großen deutschen Reiseveran­stalter keine kostenlose­n Umbuchunge­n oder Stornierun­gen an. Das gilt laut Schiller auch bei FTI. „Die Reisen für die Urlauber finden wie gebucht statt“, hatte der Deutsche Reiseverba­nd am Donnerstag mitgeteilt. „Es gelten die regulären Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen und damit die Storno- und Umbuchungs­gebühren“, so der Verband.

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