Nordwest-Zeitung

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Die seit 2014 leerstehen­de Justizvoll­zugsanstal­t am Schlossgar­ten soll Raumnot der Gerichte lindern

- VON FRANZ-JOSEF HÖFFMANN

Das Staatliche Baumanagem­ent hat das Vorhaben bereits geprüft. Pläne für Wohnungen oder ein Hotel seien nicht mehr aktuell, heißt es.

OLDENBURG – Kein Abriss, kein Hotel und keine Wohnblöcke: Die alte JVA an der Gerichtsst­raße bleibt erhalten und kann in Zukunft von den angrenzend­en Gerichten genutzt werden. Das geht aus einer Stellungna­hme des Niedersäch­sischen Justizmini­steriums hervor. Das Oberlandes­gericht Oldenburg prüfe eine Weiternutz­ung der alten JVA als Aktenlager. Das Staatliche Baumanagem­ent hat bereits geprüft. Und die Freifläche­n könnten für einen Anbau an das Gebäude des Landgerich­tes von Bedeutung sein, teilte die Pressestel­le des Ministeriu­ms auf Anfrage mit.

Die alte JVA steht seit 2013 leer und liegt im Zentrum mehrerer Oldenburge­r Gerichte (Oberlandes­gericht, Landgerich­t, Amtsgerich­t) und der Staatsanwa­ltschaft. Vor allem die Gerichte (das Landgerich­t allein ist auf sieben Standorte verteilt) klagen seit Jahren über eine unzumutbar­e Raumnot.

Schon früher war angedacht worden, auf dem Gelände der alten JVA ein neues Justizzent­rum zu errichten. Neben der Raumnot waren auch alle Gerichte sowie das Gebäude der angrenzend­en Staatsanwa­ltschaft in einem maroden Zustand. In den Büros der Behörde flatterten die Gardinen auch bei geschlosse­nen Fenstern.

Geheime Abstimmu)*

Doch die Idee eines neuen Justizzent­rums auf dem Gelände der alten JVA konnte sich nicht durchsetze­n. 2014 dann ein neuer Anlauf zur Beseitigun­g der Raumnot und der maroden Bausubstan­z an den Gerichtsge­bäuden und dem Gebäude der Staatsanwa­ltschaft. Ein neues Justizzent­rum am Bahnhof sollte die Lösung aller Probleme bringen. Der endgültige­n Entscheidu­ng war aber eine geheime Abstimmung aller Oldenburge­r

Justizbedi­ensteter vorangeste­llt. Das Ergebnis: Von den mehr als 750 „Wahlberech­tigten“entschiede­n sich mehr als 70 Prozent gegen ein neues Justizzent­rum

am Bahnhof. Damit war auch dieser Plan vom Tisch.

Was blieb, waren Raumnot und der marode Zustand der Gebäude. An die Nutzung der alten JVA hatte keiner mehr zu hoffen gewagt. Das Gelände ist ein Sahnestück, ein möglicher Verkauf an einen Privatinve­stor zur Errichtung eines Hotels und von Wohnblöcke­n machte die Runde.

Sa)ieru)* -äuft

Nach der Ablehnung eines neuen Justizzent­rums am Bahnhof war sowieso schon kräftig in die Hände gespuckt worden: Alle Gebäude erhielten neue Fenster, Toilettena­nlagen wurden saniert, Fassaden erneuert und der Innenhof des Amtsgerich­tes neu gestaltet.

Nun ist auch ein mögliches Ende der Raumnot in Sicht. Die Nutzung der alten JVA beziehungs­weise von Teilen der Freifläche­n durch Oberlandes­gericht und Landgerich­t ist eine Lösung des Problems. Allerdings war immer wieder gefordert worden, die alte JVA komplett abzureißen und mit einem Neubau die Raumnot aller Gerichte sowie der Staatsanwa­ltschaft zu beseitigen. Aber dem steht wohl der Denkmalsch­utz entgegen.

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BILD: DITTRICH Das Gerichtsvi­ertel am Schlossgar­ten aus der Luft mit Amtsgerich­t, Landgerich­t und dem ehemaligen Gefängnis.
 ?? BILD: ARCHIV/HAUKE DITTRICH ?? Das Gefängnis bei Nacht: Mit einer Kunstaktio­n rückten Studenten die alte JVA in ein anderes Licht.
BILD: ARCHIV/HAUKE DITTRICH Das Gefängnis bei Nacht: Mit einer Kunstaktio­n rückten Studenten die alte JVA in ein anderes Licht.

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