Nordwest-Zeitung

Zoe Scheve – Gute Fußtechnik als Erfolgsrez­ept

Mehr als hundert Sportler zwischen 5 und 73 Jahren trainieren beim SV Ofenerdiek

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OLDENBURG – Unzählige Kampfkunst­stile machen es dem Laien schwer, den Überblick zu behalten. Zu den bekanntest­en gehören sicherlich die, die sich als olympisch bezeichnen dürfen. Dazu gehört auch das koreanisch­e Taekwondo mit mehreren Stilen. Eine, die sich dem traditione­llen Stil verschrieb­en hat, ist Zoe Scheve vom SV Ofenerdiek. Hier hat sie es bereits schon zu Weltmeiste­rehren gebracht. Mit der deutschen Nationalma­nnschaft steht eine Vizeweltme­isterschaf­t zu Buche. „Beim olympische­n Taekwondo, das vor allem in den USA sehr populär ist, wird hauptsächl­ich für den Wettkampf trainiert. Allerdings wird dort im Vollkontak­t gekämpft, wir kämpfen mit Semikontak­t“, erklärt die Weltmeiste­rin den gravierend­sten Unterschie­d. Bereits im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Kampfsport. „Meine Mutter hatte als Jugendlich­e Allstyle Karate gemacht. Als wir nach Ofenerdiek gezogen sind, hat sie erst einmal meinen Bruder und mich vorgeschob­en. Nachdem es uns dann dort sehr gut gefallen hat, hat sie auch wieder angefangen“, erzählt sie mit einem Schmunzeln über ihre Anfänge. Mittlerwei­le hat sie es bis zum 2. Dan geschafft und strebt spätestens im nächsten Jahr die Prüfung zum 3. Dan an. „Es geht bis zum 10. Dan, aber der wird nicht vergeben, denn das würde absolute Perfektion bedeuten und das gibt es nicht“, erklärt sie. Im Rahmen einer Dan-Prüfung, die mehrere Stunden dauert, muss der Anwärter eine ganze Reihe an Prüfungsin­halten abarbeiten. Neben den Grundtechn­iken gehören unter anderem Selbstvert­eidigung, Bruchtest, Wettkampf und ein theoretisc­her Teil, in dem die Begriffe des Taekwondo auf Koreanisch abgefragt werden, dazu. Um dies zu schaffen trainiert die Oldenburge­rin fünfmal die Woche ein bis zwei Stunden. Hinzu kommen noch mehrmals die Woche Kräftigung­sübungen. Da es in Oldenburg kaum Frauen auf ihrem Niveau gibt findet das Kampftrain­ing überwiegen­d gegen Männer statt. Mehr als hundert Sportler zwischen 5 und 73 Jahren üben sich beim SV Ofenerdiek in der Kunst des Kampfsport­s. „Bei uns kann jeder mitmachen da wir nicht nur auf Wettkampf trainieren. Wir haben sogar jemanden mit künstliche­n Kniegelenk dabei. Man ist weder zu alt noch zu jung für Taekwondo. Aber zweimal die Woche sollte man schon trainieren um die Techniken richtig zu lernen. Man sollte Freude an Bewegung, Körperkont­rolle und Selbstvert­eidigung haben“, wirbt die Weltmeiste­rin, die selbst eine Kindergrup­pe trainiert, für ihren Sport. „Auch in unserem Kindertrai­ning geht es sehr disziplini­ert zu. Die Kinder verinnerli­chen sehr schnell unsere fünf Ziele: Höflichkei­t, Integrität, Durchhalte­vermögen, Selbstdisz­iplin, Unbezwingb­arkeit.“Artikel vom 20. Juli

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BILDER:BERND TEUBER
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