Nordwest-Zeitung

Haus mit familiärer Handschrif­t

Friedrichs­fehner Familie lebt in einem ausgezeich­neten Zuhause

- VON MORIS GROVE-MITTWEDE

Das Gebäude, das der Oldenburge­r Architekt Peter Eberlei und seine Kollegin Jutta Hartmann planten, wurde mit dem Architektu­rpreis max45 aussgezeic­hnet. Bauherrin war Peter Eberleis Mutter.

FRIEDRICHS­FEHN – Qs ist ein auffällige­s Gebäude – das Wohnhaus am Bienenweg 3 in Friedrichs­fehn. Die Stirnseite des klassische­n Winkelbung­alows mit Staffelges­choss ist vergleichs­weise schmal.

Aus Eichenholz sind die breiten Lamellen, die an Fenstern einer Hausecke an der Stirnseite angebracht sind, aus Lärchenhol­z die Elemente, die die Carportwan­d bilden. Haus und das vorgelager­te, langgezoge­ne Carport wirken durch ein graues Betonband, das zugleich die Carportdec­ke bildet, als Einheit, Betongrau ist auch die Wand am Carport, hinter der sich der Geräteschu­ppen befindet.

Was der Betrachter nicht sieht: Hinter den hölzernen Carportwan­d befindet sich ein Innenhof, der für Privatatmo­sphäre in der Neubausied­lung sorgt. Bei Bedarf kann man die Holzelemen­te der Carportwan­d aushängen und direkt an der Vorderseit­e des Carports zur Straße hin einhängen, so hat man eine größere Fläche z.B. für kleine Feste zur Verfügung.

Das Haus am Bienenweg 3 ist ein Ausgezeich­netes: Für das Gebäude erhielten die Oldenburge­r Architekte­n Peter Eberlei (33) und Jutta Hartmann (33) den Architektu­rpreis max45. Damit gehörten sie zu den vier gleichwert­igen Preisträge­rn des Wettbewerb­s, den der Bund deutscher Architekte­n in Niedersach­sen und die VHV Versicheru­ng alle paar Jahre ausloben.

Doch der moderne Winkelbung­alow, der durch Klinker, Holz und Beton geprägt wird, hat noch eine weitere Besonderhe­it: Er trägt die Handschrif­t einer Familie. „Mein Sohn Peter Eberlei hat zusammen mit seiner Kollegin Jutta Hartmann das Haus geplant, mein Mann Joachim, ein gelernter Maurer, hat mitgebaut

und ich war Handlanger­in für alle möglichen Arbeiten“, lacht Bauherrin Mechthild Coners-Sobing. Ihren Beitrag zum Haus hat auch Tochter Anna Eberlei geleistet: Die Heilerzieh­ungspflege­rin hat aus dicken, gesäuberte­n und lackierten Gerüstbret­tern, auf denen die Maurer für das Haus standen, und einem klassische­n Eiermann-Gestell aus verchromte­n Rohren den Esstisch für das neue Zuhause gebaut.

165 Quadratmet­er Wohnfläche

hat das Haus, das auf einem 700 Quadratmet­er großen Grundstück entstand und im September 2014 bezogen wurde. „Wir wollten nach Oldenburg oder umzu und umzu ist es geworden“, sagt die Bauherrin, die aus Elisabethf­ehn stammt und dort lange lebte.

„Wichtig war es, dass Grundstück optimal auszunutze­n“, erläutert Sohn Peter Eberlei. Die Wohnräume sollten möglichst viel Licht und Sonne erhalten, das man sich gerne dort aufhalte. Rückzugsmö­glichkeite­n unter freiem Himmel böte der Innenhof und Dachterras­sen gäbe es obendrein. Eine große Küche, ein Gäste-WC mit Dusche, ein Kreativrau­m und ein Wohnzimmer gehören unter anderem zu den Räumen im Untergesch­oss, Schlafzimm­er und Bad befinden sich oben.

Über eine Be- und Entlüftung verfügt das Haus, das rund 336 000 Euro kostete, nicht. „Wir lüften klassisch mit offenen Fenstern, die sich vielfach gegenüber liegen“, so die Bauherrin. Auch auf den Kamin wurde verzichtet. „Den zu beheizen, Holz zu kaufen und zu lagern, ist mit viel Aufwand verbunden und obendrein gibt es viel Staub, deshalb wollten wir ihn nicht“, so Mechthild Coners-Sobing, die auf pflegeleic­hte Materialie­n und Böden setzt.

 ??  ?? Trägt eine besondere Handschrif­t: Das Haus am Bienenweg 3 in Friedrichs­fehn. Freuen sich über ein ausgezeich­netes Haus: Joachim Sobing (v.l.), Mechthild Coners-Sobing, Tochter Anna Eberlei, Peter Eberlei und Jutta Hartmann.
Trägt eine besondere Handschrif­t: Das Haus am Bienenweg 3 in Friedrichs­fehn. Freuen sich über ein ausgezeich­netes Haus: Joachim Sobing (v.l.), Mechthild Coners-Sobing, Tochter Anna Eberlei, Peter Eberlei und Jutta Hartmann.
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BILDER: DORIS GROVE-MITTWEDE Ein Baum als Blickfang: Das Hochbeet nahe der Eingangstü­r verfügt auch über Sitzgelege­nheiten.

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