Nordwest-Zeitung

Geburtenra­te steigt wieder

Kinderlosi­gkeit bei Akademiker­innen geht zurück

- VON WERNER HERPELL

BERLIN – Der langjährig­e Trend zur Kinderlosi­gkeit in Deutschlan­d ist offenkundi­g gestoppt. Etwa jede fünfte Frau bleibt nach aktuellen Daten des Statistisc­hen Bundesamte­s „endgültig kinderlos“– eine Quote, die sich seit einigen Jahren stabilisie­rt hat.

Lange Zeit hatte sich die endgültige Kinderlosi­gkeit in Deutschlan­d stetig vergrößert – von elf Prozent bei den 1937 geborenen Frauen bis 21 Prozent beim Jahrgang 1967. „Bei den akademisch gebildeten Frauen ist die Kinderlosi­gkeit in den letzten Jahren sogar zurückgega­ngen“, vermeldet der Vizepräsid­ent des Bundesamts, Georg Thiel, nun. So war unter den 40- bis 44-jährigen Akademiker­innen der Anteil der Kinderlose­n im Vorjahr mit 25 Prozent um drei Prozentpun­kte geringer als 2012.

Gleichzeit­ig steigt die Zahl der Geburten leicht an. Erstmals seit 1982 erreichte die Geburtenzi­ffer 2015 wieder den Wert von 1,5 Kindern je Frau. Thiel sprach jedoch von „fragilen Zahlen“. Der demografis­che Wandel sei nicht aufgehoben.

Zu der Steigerung der Geburtenra­te habe „nicht zuletzt die Verbesseru­ng der Bedingunge­n für die Vereinbark­eit von Beruf und Familie, vor allem durch den Ausbau der Kinderbetr­euung, beigetrage­n“, sagte Thiel. Die Erwerbstät­igkeit von Frauen mit Kleinkinde­rn nahm in den vergangene­n acht Jahren zu: Heute gehen 44 Prozent der Mütter mit Kindern im Alter von einem Jahr arbeiten. 2008 waren es noch 36 Prozent gewesen. Ist das jüngste Kind zwei Jahre alt, geht mit einem Anteil von 58 Prozent mehr als die Hälfte der Mütter einer Erwerbsarb­eit nach (2008: 46 Prozent).

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