Drste Hilfe für Fähre während Lrlaubsreise
So hat Maschinenbauer Franz Taiber geholfen, die „Wangerooge“wieder flott zu machen
Franz Taiber machte Urlaub auf der Insel Wangerooge machen. Das stellte sich als Glücksfall für die Fahrgäste der MS Wangerooge heraus.
HARLESIEL – Als am vergangenen Freitag ein Ruderschaden die Fähre zur Ferieninsel Wangerooge lahmlegte, hatte Franz Taiber seinen letzten Urlaubstag. Auf Wangerooge. Dieser Zufall sorgte wenig später für drei Dinge: einen zufriedenen Maschinenbauer, einen verdutzten Reedereichef und eine kopfschüttelnde Ehefrau.
Taiber arbeitet bei der Firma Rathmann Maschinenbau
in Ritterhude. Die ist seit 50 Jahren auf Ruderbau und Schiffsreparaturen spezialisiert. Taiber war also wohl von allen Wangerooge-Urlaubern der eine, der beim zufälligen Blick durchs Fernglas das Problem der Fähre präzise erkannte.
„Sie wurde vom Schlepper von Achtern angeschoben, deshalb wusste ich, dass sie nicht mehr manövrieren konnte“, erzählt Taiber.
Das Schiff hatte wegen eines medizinischen Notfalls wenden müssen. Das ist in dem ausgebaggerten Priel, in dem die Fähren vom Festland auf die Insel gelangen, eine echte Herausforderung. „Dabei muss das Ruder gegen eine Sandbank gestoßen sein und sich verbogen haben“, sagt Taiber.
Er schrieb seinem Chef eine Nachricht, eine halbe Stunde vor Feierabend. Der rief die Reederei an, zu der die MS Wangerooge gehört, und fragte, ob sie Hilfe bei der Reparatur bräuchten. „Der Reeder wusste da noch gar nicht, was überhaupt los war“, sagt Taiber und lacht. Nur wenige Minuten später war der Reparaturauftrag schon vergeben.
Als Taiber am Montag in die Firma kam, staunte er dann doch. „Das Ruder liegt schon hier“, sagte sein Chef zur Begrüßung. Seine Kollegen hatten den Auftrag sogar nach ihm benannt: „Fähre Franz“. Mittlerweile ist das Ruder repariert, wird an diesem Donnerstag an die Reederei übergeben. Am Wochenende könnte der reguläre Fährplan schon wieder gelten.
Taibers Ehefrau konnte über all das nur ungläubig den Kopf schütteln. „Sie ist auf Wangerooge aufgewachsen, und dass unsere Firma nun die Wangerooge-Fähre reparierte, das fand sie ganz kurios.“
Ein Sonderlob vom Chef für Taibers Geschäftssinn steht noch aus. Vielleicht übernehmen das aber auch die Insulaner, deren Beschwerden über die kaputte Fähre Taiber bei seiner Abreise schon mitbekam. „Da ist immer was, haben sie gesagt. Zumindest ist dieses Mal alles schneller wieder in Ordnung.“