Stromautobahn kommt voran
Amprion stellt möglichen Trassenverlauf zwischen Emden und Osterath vor
Die Erdkabeltrasse soll 300 Kilometer lang werden. Die genaue Trassenführung ist noch offen.
WESEL/EMDEN – Der Stromnetzbetreiber Amprion hat mögliche Trassenkorridore für die geplante Stromautobahn zwischen Emden an der Nordsee und Meerbusch-Osterath im Rheinland vorgestellt. Die Korridore geben eine erste Richtung vor, wie der Verlauf der mehr als 300 Kilometer langen Erdkabeltrasse aussehen könne, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wesel mitteilte. Das Großprojekt soll Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.
Am Ruhrgebiet vorbei
Den bisherigen Planungen zufolge soll die Gleichstromverbindung „A-Nord“am dicht besiedelten Ruhrgebiet vorbeiführen. Ausgehend von einem Konverter in EmdenOst plant Amprion die Trassenverläufe derzeit durch die Landkreise Leer, Emsland und die Grafschaft Bentheim.
In Nordrhein-Westfalen sind dann Trassenverläufe durch das westliche Münsterland und im Bereich des Niederrheins angedacht. Die genaue Trassenführung sei aber bislang ebenso wenig festgelegt, wie die Stellen, an denen die Leitung die Ems und den Rhein überquert, hieß es vom Unternehmen.
In Meerbusch-Osterath soll Die Stromautobahn soll von einem Konverter in Emden-Ost bis nach Osterath führen. Für die genaue Trassenführung gibt es mehrere Varianten. die Erdkabeltrasse mit dem Projekt „Ultranet“verbunden werden, das in Philippsburg in Baden-Württemberg endet.
Die Veröffentlichung der Trassenkorridore soll der Auftakt für einen intensiven Bürgerdialog sein. „Unser Ziel ist es, dort viele wertvolle Hinweise zu bekommen, mit denen wir unsere Planung weiter verfeinern und optimieren können“, sagte ANord-Projektleiter Klaus Wewering.
Start im Jahr 2025
Im August und September sollen dazu bei 15 Terminen Bürger entlang der Korridore über das Projekt informiert werden. Im März 2018 will Amprion dann der Bundesnetzagentur einen Vorzugskorridor vorschlagen. Die Stromautobahn soll 2025 in Betrieb gehen.
Neben der Großleitung zwischen Emden und Osterath sind weitere Stromautobahnen in Deutschland geplant. Die „Suedlink“-Leitung wird von den Unternehmen Tennet und TransnetBW gebaut. Die Stromleitungen verlaufen von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach in Baden-Württemberg sowie von Wilster in Schleswig-Holstein nach Grafenrheinfeld in Bayern. Die Trasse wird rund 800 Kilometer lang werden.
Das Projekt „Suedostlink“der Netzbetreiber Tennet und 50Hertz soll zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Isar bei Landshut in Bayern verlaufen.