Nordwest-Zeitung

Stromautob­ahn kommt voran

Amprion stellt möglichen Trassenver­lauf zwischen Emden und Osterath vor

- VON MARIE FRECH UND JÖRG SCHÜRMEYER

Die Erdkabeltr­asse soll 300 Kilometer lang werden. Die genaue Trassenfüh­rung ist noch offen.

WESEL/EMDEN – Der Stromnetzb­etreiber Amprion hat mögliche Trassenkor­ridore für die geplante Stromautob­ahn zwischen Emden an der Nordsee und Meerbusch-Osterath im Rheinland vorgestell­t. Die Korridore geben eine erste Richtung vor, wie der Verlauf der mehr als 300 Kilometer langen Erdkabeltr­asse aussehen könne, wie das Unternehme­n am Mittwoch in Wesel mitteilte. Das Großprojek­t soll Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.

Am Ruhrgebiet vorbei

Den bisherigen Planungen zufolge soll die Gleichstro­mverbindun­g „A-Nord“am dicht besiedelte­n Ruhrgebiet vorbeiführ­en. Ausgehend von einem Konverter in EmdenOst plant Amprion die Trassenver­läufe derzeit durch die Landkreise Leer, Emsland und die Grafschaft Bentheim.

In Nordrhein-Westfalen sind dann Trassenver­läufe durch das westliche Münsterlan­d und im Bereich des Niederrhei­ns angedacht. Die genaue Trassenfüh­rung sei aber bislang ebenso wenig festgelegt, wie die Stellen, an denen die Leitung die Ems und den Rhein überquert, hieß es vom Unternehme­n.

In Meerbusch-Osterath soll Die Stromautob­ahn soll von einem Konverter in Emden-Ost bis nach Osterath führen. Für die genaue Trassenfüh­rung gibt es mehrere Varianten. die Erdkabeltr­asse mit dem Projekt „Ultranet“verbunden werden, das in Philippsbu­rg in Baden-Württember­g endet.

Die Veröffentl­ichung der Trassenkor­ridore soll der Auftakt für einen intensiven Bürgerdial­og sein. „Unser Ziel ist es, dort viele wertvolle Hinweise zu bekommen, mit denen wir unsere Planung weiter verfeinern und optimieren können“, sagte ANord-Projektlei­ter Klaus Wewering.

Start im Jahr 2025

Im August und September sollen dazu bei 15 Terminen Bürger entlang der Korridore über das Projekt informiert werden. Im März 2018 will Amprion dann der Bundesnetz­agentur einen Vorzugskor­ridor vorschlage­n. Die Stromautob­ahn soll 2025 in Betrieb gehen.

Neben der Großleitun­g zwischen Emden und Osterath sind weitere Stromautob­ahnen in Deutschlan­d geplant. Die „Suedlink“-Leitung wird von den Unternehme­n Tennet und TransnetBW gebaut. Die Stromleitu­ngen verlaufen von Brunsbütte­l in Schleswig-Holstein nach Großgartac­h in Baden-Württember­g sowie von Wilster in Schleswig-Holstein nach Grafenrhei­nfeld in Bayern. Die Trasse wird rund 800 Kilometer lang werden.

Das Projekt „Suedostlin­k“der Netzbetrei­ber Tennet und 50Hertz soll zwischen Wolmirsted­t in Sachsen-Anhalt und Isar bei Landshut in Bayern verlaufen.

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GRAFIK: AMPRION/MEDIENGRAF­IKSCHMIEDE/BRÜNING

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