Wohnungspreise im Land klettern weiter
Anstieg in 45 von 47 Kreisen in Niedersachsen – Oldenburg teuerste Stadt
HANNOVER/OLDENBURG – In fast allen Regionen Niedersachsens sind die Wohnungspreise in den vergangenen drei Jahren gestiegen – zumeist deutlich. Wie aus dem am Donnerstag vorgestellten Kaufpreisspiegel der Norddeutschen Landesbausparkasse Berlin-Hannover (LBS Nord) hervorgeht, kletterten seit 2014 in 45 von 47 Kreisen die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen.
Die höchsten Preissteigerungen gab es landesweit im Kreis Cuxhaven, wo der Quadratmeterpreis für gebrauchte Eigentumswohnungen seit 2014 jährliche Steigerungsraten von 23 Prozent verzeichnet. Die Hälfte aller inserierten Wohnungen werden dort ab 2227 Euro angeboten. Die Menschen müssen dabei immer tiefer in die Tasche greifen. In Cuxhaven muss ein Haushalt gut das Dreifache des Jahresnettoeinkommens für den Kauf aufbringen.
In Oldenburg, Niedersachsens teuerster kreisfreien Stadt, sind es bei einem Standardpreis von 2125 Euro pro Quadratmeter sogar 3,7 örtliche Jahreseinkommen.
Hannover folgt in der Preisskala auf Rang drei mit einem Quadratmeter-Preis von 2120 Euro. Über der 2000-EuroSchwelle liegen auch die Landkreise Aurich (2097 Euro/Quadratmeter), Ammerland (2081 Euro), Harburg (2050 Euro) und Lüneburg (2041 Euro) sowie die Stadt Braunschweig (2055 Euro).
Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich gab es neben Spitzenreiter Cuxhaven auch in den Städten Hannover, Osnabrück, Wolfsburg und Braunschweig sowie den Kreisen Celle, Verden, Gifhorn, Wesermarsch und Göttingen. Einzig in den Kreisen Emsland und Goslar waren die Preise leicht rückläufig.
„Die Preissteigerungen am niedersächsischen Wohnungsmarkt werden zum Teil noch durch die niedrigen Zinsen ausgeglichen“, sagte Dr. Rüdiger Kamp, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord. „Aber besonders für junge Menschen wird der Einstieg ins Wohnungseigentum zunehmend schwer.“Hier müsse die Politik dringend handeln, damit jungen Menschen der Weg zur eigenen Familie nicht verbaut werde.