Herr der Tonnen setzt sich zur Ruhe
Betriebsleiter Arno Traut scheidet im Herbst nach 18 Jahren aus Altersgründen aus
Sein TV-Auftritt in „Extra 3“wurde bundesweit gesehen. Nachfolger Schneider-Kühn kommt 9on der Deponie Wiefels.
OLDENBURG – 18 Jahre lang war er Herr der grauen, blauen, grünen und vorübergehend auch orangefarbenen Tonnen. Doch damit ist jetzt bald Schluss. Der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) Oldenburg, Arno Traut, geht im November diesen Jahres in den Ruhestand.
1999 hatte Traut die Leitung des kommunalen Entsorgungs-Dienstleisters übernommen und weiterentwickelt und ausgebaut. In seine Amtszeit fällt unter anderem die Schließung der Mülldeponie in der Eidechsenstraße im Jahre 2003. Auf dem Gelände befindet sich heute der Stadtteilpark Osternburger Utkiek. Im Jahr darauf konnte Traut eine neue Abfallbehandlungsanlage in Neuenwege eröffnen.
Rec"cling gesteigert
Gleichzeitig wurde die Wertstoffannahme am Langenweg deutlich vergrößert. Aufschlussreich, aber nicht von Erfolg gekrönt, war der Testlauf der orangefarbenen Tonnen für Wertstoffe vor fünf Jahren. Von einer Einführung sah der AWB aus Rentabilitätsgründen ab. Gleichwohl konnte der städtische Betrieb in den vergangenen Jahren die Menge recycelter Rohstoffe kontinuierlich steigern. Zu einer Institution wurde unter Trauts Ägide die seit 2000 jährlich durchgeführte Aktion „Oldenburg räumt auf“. Zu dem freiwilligen Mülleinsammeln kamen in diesem Jahr fast 5000 Teilnehmer – fast 20 mal soviel wie in den ersten Jahren der Aktion. Seit Jahren
ruft auch die zu dieser Aktion auf und beteiligt sich mit Leserinnen und Lesern in allen Stadtteilen daran.
Im kollektiven Gedächtnis – nicht nur der Oldenburger – blieb Arno Traut durch einen Beitrag der NDR-Satiresendung „Extra 3“im Jahr 2007. Nach einem Bericht der über die getrennte Abfuhr von Straßenlaub und Grabenlaub besuchte ihn ein Filmteam in seinem Büro, wo er anhand dreier Blätterhaufen auf seinem Schreibtisch den Unterschied zwischen Straßenlaub, Grabenlaub und Gartenlaub erklären musste.
Der zweieinhalb Minuten lange Filmbeitrag gehört bei „Extra 3“zu den Klassikern. Im vergangenen Jahr wurde er dort wiederentdeckt und erreichte allein seitdem wieder über 100000 Zuschauer auf der Videoplattform Youtube. auf das Video führen.
Der Fairness halber muss aber erwähnt werden, dass
der Film den eigentlich triftigen Grund für die vermeintlich groteske Unterscheidung – die komplizierte Abrechnung der Entsorgung über verschiedene Kostenstellen – unerwähnt lässt.
Wechsel am 1. November
Trauts Nachfolger als AWBBetriebsleiter wird Volker Schneider-Kühn. Der 43-Jährige kommt von dem Bremer Entsorgungsunternehmen Nehlsen. Er ist seit 2002 in der Entsorgungsbranche tätig
und war zuletzt Betriebsstättenleiter der Deponie Wiefels in Wangerland (Friesland) mit rund 200 Mitarbeitern. Sein neues Amt wird er am 1. November antreten.
Das Video
Der erwähnte StraßenlaubFilm des Satiremagazins „Extra 3“aus dem Jahr 2007 ist unter anderem auf der Internetseite des NDR zu finden. P @ http://bit.ly/2uB6hIS